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Eduard Julius Friedrich Bendemann (* 3. Dezember 1811 in Berlin; † 27. Dezember 1889 in Düsseldorf) war ein deutscher Maler und ein wichtiger Vertreter der Düsseldorfer Malerschule sowie Medailleur und Hochschullehrer.
Bendemann war der Sohn des jüdischstämmigen Bankiers Anton Heinrich Bendemann und dessen Ehefrau Fanny Eleonore, einer Tochter des Bankiers Joel Samuel von Halle. Die Eltern waren vor seiner Geburt zum Christentum konvertiert; Bendemann selbst wurde getauft und später konfirmiert. Seine Familie führte ein großbürgerliches Haus und durch Einladungen seiner Eltern lernte Bendemann seinen späteren Lehrer an der Preußischen Akademie der Künste, Wilhelm Schadow, kennen, der später auch sein Schwager wurde. Mit Christian Köhler, Heinrich Mücke, Karl Ferdinand Sohn und Julius Hübner ging Bendemann 1827 an die Kunstakademie Düsseldorf.
Im Jahr 1829 begleitete Bendemann Schadow auf dessen Studienreisen nach und durch Italien. Mit dabei waren Julius Hübner mit seiner jungen Frau Pauline Charlotte, einer Schwester Bendemanns, Karl Ferdinand Sohn und Theodor Hildebrandt. In Rom lernte er im Kreis der Nazarener die Meister der Renaissance kennen. 1831 kehrte Bendemann zusammen mit Schadow nach Deutschland zurück und ließ sich in Düsseldorf als freischaffender Maler nieder. Später folgten weitere Reisen nach Rom und eine Reise nach Frankreich, wo sich Bendemann längere Zeit in Paris aufhielt.
Eines von Bendemanns wichtigsten Werken war das monumentale Bild Die trauernden Juden im Exil, mit welchem er 1832 auf der Großen Kunstausstellung zu Berlin mit Erfolg debütieren konnte. In seinen Bildern thematisierte Bendemann Szenen aus der Bibel und traf mit seiner meist elegischen Darstellung die Mode seiner Zeit.
Von April 1835 bis März 1836 leistete Bendemann seinen einjährigen Militärdienst beim Husaren-Regiment Nr. 8 in Düsseldorf ab. In dieser Zeit entstand sein monumentales Gemälde Jeremias auf den Trümmern von Jerusalem im Auftrag des preußischen Kronprinzen, des späteren Königs Friedrich Wilhelm IV. Es wurde 1836 in Berlin in einer Einzelausstellung gezeigt. Durch diese Erfolge wurden viele Werke Bendemanns von Grafikern und Kupferstechern reproduziert, so zum Beispiel Die Ernte von August Eichen.
Im Jahr 1838 wurde Bendemann als Dozent an die Hochschule für Bildende Künste in Dresden berufen. Einer seiner Schüler war David Simonson, welcher später die „Akademie für Zeichnen, Malen und Modellieren“ in Dresden gründete. Ein weiterer Schüler in Dresden war sein Schwager Felix Schadow.
Im Jahr 1859 wurde Bendemann zum Direktor der Kunstakademie Düsseldorf berufen, welche sich damals am Burgplatz in der Gemäldegalerie befand. Er wohnte in der Goltsteinstraße 2. Aus gesundheitlichen Gründen legte Bendemann 1867 dieses Amt wieder nieder und zog nach Berlin. Im Haus seines Schwiegervaters schuf Bendemann ein monumentales Fresko mit einer symbolischen Darstellung, Die Künste am Brunnen der Poesie.
Für das königliche Schloss in Dresden bekam Bendemann den Auftrag, drei Säle (Thronsaal, Turmsaal, Turmzimmer) auszuschmücken; er tat dies mit einem zusammenhängenden Wandgemälde. Im Thronsaal, zu beiden Seiten des Throns, befinden sich in nischenartig abgeschlossener Holzarchitektur die Gestalten großer Herrscher und Gesetzgeber auf Goldgrund mit bezüglichen Darstellungen in Reliefform darunter, von Moses bis auf Albrecht den Beherzten, den Stammherrn des regierenden Königshauses. Auf der dem Thron gegenüberstehenden Wand sind vier Darstellungen aus dem Leben des Königs Heinrich I. angebracht mit darunter befindlichen Bildern, welche die Berufskreise der vier Stände repräsentieren.
Bei seinem Aufenthalt in Düsseldorf entstanden (1861–1866 ausgeführt) die monumentalen Fresken in der Aula der im Jahre 1858 erbauten Realschule an der Pfannenschoppenstraße, heute Klosterstraße, in Düsseldorf, die sich auf Wissenschaft, Handel, Industrie und Kunst bezogen. Nach seinen Entwürfen führten sein Sohn Rudolf Bendemann sowie die Brüder Ernst und Fritz Roeber und Wilhelm Beckmann die Wandmalereien im ersten Cornelius-Saal der Nationalgalerie in Berlin aus.
Als Porträtist bewies Bendemann eine Meisterschaft, welche vom Publikum wie von der offiziellen Kritik hochgeschätzt wurde. Ihm saßen neben seiner Ehefrau unter anderem der Buchhändler Heinrich Brockhaus, die Maler Wilhelm Camphausen und Wilhelm von Schadow, der Historiker Johann Gustav Droysen, der Musiker Joseph Joachim und Fürst Karl Anton von Hohenzollern Modell.
Bendemann war Mitglied der Universität der Künste Berlin, der Kunstakademie Düsseldorf, der Kunsthochschule Kassel, der Akademie der Bildenden Künste München u.v.m. Außerdem wurde er mit mehreren Orden (unter anderem Pour le Mérite für Kunst und Wissenschaft) ausgezeichnet.
Er starb wenige Tage nach seinem 78. Geburtstag am 27. Dezember 1889 im Haus Jägerhofstraße 7 in Düsseldorf-Pempelfort, das 1866 einen Atelieranbau im rückwärtigen Teil erhalten hatte und durch einen Bau der Architekten Heinrich Joseph Kayser und Karl von Großheim ersetzt wurde. Für das Jahr 1885 und 1887 ist das Haus Jägerhofstraße 7 als Wohnhaus von Bendemann belegt.
Bereits knapp 13 Monate nach seinem Tod wurde in der zu dieser Zeit neuen Kunsthalle seiner Geburtsstadt vom 18. Januar bis 18. Februar 1891 eine Ausstellung durchgeführt. In dieser wurde ein Teil seines Lebenswerkes mit von ihm gefertigten Skizzen, Gemälden und Zeichenstudien gezeigt.
Eduard Bendemann heiratete am 28. Oktober 1838 Lida Schadow (1821–1895), Tochter des berühmten Bildhauers Johann Gottfried Schadow und Schwester seines Künstlervaters Wilhelm Schadow. Mit ihr hatte er folgende Kinder:
Digitalisierte Ausgabe der Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf: