Ignaz Franz Castelli


1781 – 1862

Bearbeiten

Externe Links


→ Wikipedia
→ GND
→ VIAF

Entity Facts

→ Gemeinsame Normdatei (GND) im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
→ Bibliothèque nationale de France
→ JudaicaLink
→ Wikipedia (Deutsch)
→ Wikisource
→ Wikipedia (English)
→ Kalliope Verbundkatalog
→ Repertorium Alborum Amicorum (RAA) - Stammbücher
→ Repertorium Alborum Amicorum (RAA) - Stammbücher
→ Archivportal-D
→ Österreichisches Biographisches Lexikon
→ Allgemeine Deutsche Biographie (ADB)
→ Neue Deutsche Biographie (NDB)
→ Deutsche Digitale Bibliothek
→ Digitaler Portraitindex der druckgraphischen Bildnisse der Frühen Neuzeit
→ NACO Authority File
→ Virtual International Authority File (VIAF)
→ Wikidata
→ International Standard Name Identifier (ISNI)

Quelle: Entity Facts

Verknüpftes Normincipit


Herzliebe, gute Mutter! (textete)

Wikipedia


Der folgende Text sowie das Bild werden automatisiert aus der deutschen Wikipedia abgerufen. Um Links in dem Wikipedia-Artikel folgen zu können, klicken Sie bitte oben auf → Wikipedia.


Ignaz Vinzenz Franz Castelli (* 6. März 1781 in Wien; † 5. Februar 1862 ebenda) war ein österreichischer Dichter und Dramatiker. Die Reihenfolge seiner Vornamen variiert in der Literatur. Er veröffentlichte auch unter den Pseudonymen Bruder Fatalis, Höhler, Kosmas, Kosmos, Rosenfeld, C. A. Stille.

Leben

Castelli studierte Rechtswissenschaften, widmete sich aber bald der literarischen Tätigkeit. Mit seinem Kriegslied für die österreichische Armee, das in großer Auflage an die österreichischen Soldaten verteilt wurde, war er einer der ersten patriotischen Dichter der Befreiungskriege. Durch Entsendung nach Ungarn brachte ihn die österreichische Regierung vor den Nachstellungen der Franzosen in Sicherheit.

Von 1811 bis 1814 war Castelli Hoftheaterdichter am Wiener Kärntnertortheater. Auf der Bühne hat sich von seinen 199 Lustspielen nichts mehr erhalten, doch seine Singspiel-Libretti Die Schweizer Familie (1809) für Joseph Weigl und Die Verschworenen, komponiert von Franz Schubert, Georg Abraham Schneider und Franz de Paula Roser erlangten große Popularität. Die Opern von Weigl und Schubert wurden auch in der Gegenwart wieder aufgeführt.

Als Herausgeber und Mitarbeiter diverser Periodika in Wien und im deutschsprachigen Raum trug er (in teils pseudonymen und anonymen Berichten mit Verfassernamen wie „Bruder Fatalis“, „Kosmas“, „Rosenfeld“, „C. A. Stille“ und „Höhler“) maßgeblich dazu bei, ein spezifisches Bild von Wien zu vermitteln. Das Beste dürften seine Gedichte in niederösterreichischer Mundart (Wien, 1828) sein, womit er die österreichische Dialektpoesie (Johann Gabriel Seidl, Franz Stelzhamer, Carl Adam Kaltenbrunner) anregte. 1819 gründete er die literarische Gesellschaft Ludlamshöhle. Er hatte Kontakt zu zahlreichen berühmten Schriftstellern und Künstlern seiner Zeit und war u. a. mit Moritz Gottlieb Saphir und Antonio Salieri befreundet.

Sein konfliktscheues, friedliches Temperament, das ihm große Beliebtheit bei Schriftstellerfreunden und Kollegen und ebensolche Popularität beim Publikum eintrug, spiegelt sich in seinen Memoiren, die unter dem Titel Aus dem Leben eines Wiener Phäaken noch vielfach nachgedruckt wurden und Schillers ironisches Wort von der „Phäakenstadt“, auf Wien gemünzt, als einer Stadt des Wohllebens verbreitet haben.

Zu seinem Bekanntenkreis gehörte auch Ludwig van Beethoven, mit dem zusammen er am 26. September 1825 an dem Abschiedsessen für den Verleger Maurice Schlesinger teilnahm.

1846 war er Mitbegründer des Niederösterreichischen Vereins gegen Misshandlung der Tiere in Wien, der als Wiener Tierschutzverein heute noch existiert.

Ignaz Franz Castelli starb am 5. Februar 1862 im Alter von 81 Jahren in Wien. Sein Grab befindet sich auf dem Wiener Zentralfriedhof (Gr. 0, R 1, Nr. 18).

Im Jahr 1874 wurde in Wien-Margareten (5. Bezirk) die Castelligasse nach ihm benannt.

Werke (Auswahl)

  • Die Schweizer Familie, 1809 (Singspiel)
  • Neue Wehrmanns-Lieder, 1813
  • Der Hund des Aubry, 1816 (Drama)
  • Die Waise und der Mörder, 1819 (Drama)
  • 100 vierversige Fabeln, 1822
  • Der Ehemann als Liebhaber oder der Liebhaber als Ehemann, 1823 (Lustspiel)
  • Die Verschworenen, 1823 (Singspiel)
  • Gedichte in niederösterreichischer Mundart, 1828
  • Wiener Lebensbilder (derbhumoristische Skizzendichtung), 1828
  • Eine für die Andere, 1830 (Lustspiel)
  • Uniform und Schlafrock, 1831 (Lustspiel)
  • Die Scheidewand, 1833 (Lustspiel)
  • Memoiren meines Lebens, 4 Bände, 1861
  • Sankt Martin
  • Aus dem Leben eines Wiener Phäaken 1781-1862. Die Memoiren des I. F. Castelli, neu herausgegeben von Adolf Saager (Memoirenbibliothek, IV. Serie Achter Band). Verlag von Robert Lutz, Stuttgart 1912 (Digitalisat der 2. Auflage im Internet Archive)

Literatur

  • Karl Weiß: Castelli, Ignaz Franz. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 4, Duncker & Humblot, Leipzig 1876, S. 63 f.
  • Gustav Gugitz: Castelli, Vinzenz Ignaz Franz. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 3, Duncker & Humblot, Berlin 1957, ISBN 3-428-00184-2, S. 172 f. (Digitalisat).
  • Constantin von Wurzbach: Castelli, Ignaz Franz. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 2. Theil. Verlag der typografisch-literarisch-artistischen Anstalt (L. C. Zamarski, C. Dittmarsch & Comp.), Wien 1857, S. 303–307 (Digitalisat).
  • Ignaz Franz Castelli. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 1, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1957, S. 138. (mit falschem Geburtsdatum)
  • Barbara Boisits: Castelli, Ignaz Franz. In: Oesterreichisches Musiklexikon. Online-Ausgabe, Wien 2002 ff., ISBN 3-7001-3077-5; Druckausgabe: Band 1, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2002, ISBN 3-7001-3043-0.
  • Friedrich Biermann: Castelli als Zeitdichter. Dissertation, Universität Wien 1927
  • Barbara Tumfart: Ignaz Franz Castelli als Übersetzer französischer Theaterstücke. Ein Beitrag zum österreichischen Übersetzungswesen im 19. Jahrhundert. Diplom-Arbeit, Universität Wien 1996
  • Till Gerrit Waidelich: „er soll’s Maul aufmachen“, Schubert im „Tagebuch aus Wien“ der Dresdner „Abend-Zeitung“ von Ignaz Franz Castelli. In: Schubert durch die Brille 18 (1997), S. 25–40.
  • Till Gerrit Waidelich: Die Verschwornen, „umsonst komponirt“? Ignaz Franz Castellis Libretto-Adaption der Lysistrata, vertont von Franz Schubert und Georg Abraham Schneider. In: Schubert-Jahrbuch. Bärenreiter-Verlag, Kassel 1996, S. 41–60. ISSN 1611-6291
  • Till Gerrit Waidelich: „…imitée d’Aristophane“. Die Lisistrata von Hoffman und Solié (1802) als Bindeglied zu den Verschwornen von Castelli und Schubert mit einem Ausblick auf die Rezeption des Sujets im Musiktheater (Teil 1). In: Schubert:Perspektiven. 9, 2010, S. 216–228.

Weblinks

  • Bestand in den Katalogen der Österreichischen Nationalbibliothek Wien
  • Literatur von und über Ignaz Franz Castelli im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
  • Werke von und über Ignaz Franz Castelli in der Deutschen Digitalen Bibliothek
  • Werke von Ignaz Franz Castelli bei Zeno.org.
  • Werke von Ignaz Franz Castelli im Projekt Gutenberg-DE
  • Eintrag zu Ignaz Franz Castelli im Austria-Forum (im AEIOU-Österreich-Lexikon)
  • Eintrag zu Ignaz Franz Castelli in der Datenbank Gedächtnis des Landes zur Geschichte des Landes Niederösterreich (Museum Niederösterreich)
  • Eintrag über Ignaz Franz Castelli (Memento vom 12. Juli 2013 im Webarchiv archive.today) auf Literatur im Kontext, einem mehrsprachigen Projekt der Universität Wien (in deutscher Sprache, archiviert vom Original).

Einzelnachweise

Verknüpfte Objekte


Lädt...