Den alt'n Schlog. | Lieder in erzgeb. Mundart. Nr. 14. | Worte, Weise u. Zeichn. v. A. Günther, Gottesgab.Gedruckte Beschriftung der Rückseite:
1. Ja itza härt sich allis auf, da Walt werd ganz verkehrt,
Mr muss sich när a su wonnern, wos mr allis fer Dinga härt;
Is traut ka' Mensch en Andern net ich ka' dos net verschtieh',
Denn ich bi' noch Aner ven alt'n Schlog on' bleib' a' wie ich bi',
denn ich bi' noch Aner ven alt'n Schlog on' bleib' a' wie ich bi'.
2. Ja heit ze Toch werd viel geredt, mr macht a' viel Geschrei
On' hot Aner a bessersch Röck'l a', do bild't er schich schu' wos ei'
Ena meistwag'n känni sa seidena Röck on sammita Huf'n a'zieh',
Ich bi' noch Aner ven alt'n Schlog on' bleib' a' wie ich bie.
3. A Paar festa Schtiefl, ena darwa Hus', of'n Kopp en alt'n Hut,
Ena blowa Scherz on en Gewl a', is' se Oneran'n ganz gut;
Ema Hals do kömmt a Tüchl 'rem, ebbs ruth is' oder grü',
Denn ich bi' noch Aner ven alt'n Schlog on' bleib a' wie ich bie.
4. Ich mach net viel Geschicht'n 'rem, soch's 'raus wie ich's drinna ho'
Denn da Hauptsach' is' da Maning, of'n Wort kömmt's gar net a',
Ich halt viel of Gemüthlichkeit, bi' lustich wu ich gieh' on schtieh',
Denn ich bi' noch Aner ven alt'n Schlog on' bleib' a' wie ich bie.
5. Komm' ich amol in Wertshaus 'nei' on trink mei halwa Bier,
Do bi' ich lustich on' wuhlauf, mr ka' halt nischt drfer,
On' gefellt mrsch racht do bleib' ich a' ebber gär amol happ'n bis früh,
Denn ich bi' noch Aner ven alt'n Schlog on' bleib' a' wie ich bie.
6. On kömmt amol mei letzta Schtond, amol muss doch a' sei,
Do pack' ich meina sieb'n Tschwatsching z'samm on' zieh' in Himml 'nei.
Zen heilig'n Peterus soch ich's geleich, nu ar werd mich wuhl verschtieh:
"Du ich bi' fei noch Aner ven alt'n Schlog on' bleib a' wie ich bi'."
Die Ausgaben für 1 Singstimme mit Gitarre, Klavier | oder Zitherbegleitung u. für Männer, sowie gemischten | Chor sind Verlagseigentum von Friedrich Hofmeister | in Leipzig.
urn:nbn:de:gbv:700-2-0001968-6
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