Anton Günther


1876 – 1937
Kommentar: Anton Günther verfasste neben Gedichten, Sprüchen und Geschichten auch 140 Lieder, davon für 86 Lieder sowohl Text und Melodie als auch die Zeichnung.

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Da Gutsgob is doch üwe rol (komponierte)
Da Gutsgob is doch üwe rol (textete)
A Mensch uhna Glaubn is a drbarmtlicher Wicht (komponierte)
A Mensch uhna Glaubn is a drbarmtlicher Wicht (textete)
Blümlein, o Blümlein Blümlein so lieb und so blau (komponierte)
Blümlein, o Blümlein Blümlein so lieb und so blau (textete)
I nu saht naus (komponierte)
I nu saht naus (textete)
Is Vöchela sengt (komponierte)
Is Vöchela sengt (textete)
An dr Grenz ve Sachsn (komponierte)
An dr Grenz ve Sachsn (textete)
Itza is ower doch zeu lachn (komponierte)
Itza is ower doch zeu lachn (textete)
Es kömmt nicht üweren Pfeif (komponierte)
Es kömmt nicht üweren Pfeif (textete)
In Winter wenn's oft störmt on' schneit (komponierte)
Be Leipzich schtieht a Denkmal (komponierte)
Be Leipzich schtieht a Denkmal (textete)
Da Vuglbeer, da Vuglbeer, die sei be ons drham (komponierte)
Da Vuglbeer, da Vuglbeer, die sei be ons drham (textete)
Dort, wu da Eger on da Elbstrom dorchn Böhmerland hiebraust (komponierte)
Dort, wu da Eger on da Elbstrom dorchn Böhmerland hiebraust (textete)
Deitsch is mei Liedl on deitsch is mei Wort (komponierte)
Deitsch is mei Liedl on deitsch is mei Wort (textete)
Heil Eich, ehr deitschn Brüder! (komponierte)
Heil Eich, ehr deitschn Brüder! (textete)
Ja itza härt sich allis auf (komponierte)
Ja itza härt sich allis auf (textete)
Ich bi' a alter Hannlsmah (komponierte)
Ich bi' a alter Hannlsmah (textete)
Gar weit har aus'n fremdn Land (komponierte)
Gar weit har aus'n fremdn Land (textete)
s war amol a Battlmah (komponierte)
s war amol a Battlmah (textete)
Wos schleicht denn dort ubn ah na Grenzgrobn (komponierte)
Wos schleicht denn dort ubn ah na Grenzgrobn (textete)
En dr Fremd draußn (komponierte)
En dr Fremd draußn (textete)
Ich gieh en da Schwamma früh (komponierte)
Ich gieh en da Schwamma früh (textete)
Mittn drinna in Wald schtieht a Baam (komponierte)
Mittn drinna in Wald schtieht a Baam (textete)
Net Glanz on Pracht net Gut on Ehr (komponierte)
Net Glanz on Pracht net Gut on Ehr (textete)
Ihr Kinner ehrt da altn Leit (komponierte)
Ihr Kinner ehrt da altn Leit (textete)
Kukuk, du russt en Wald (komponierte)
Kukuk, du russt en Wald (textete)
Da Sonn steicht hintern Wald (komponierte)
Da Sonn steicht hintern Wald (textete)
Ich bie a Groshahner schtieh früh zeitlich auf (komponierte)
Ich bie a Groshahner schtieh früh zeitlich auf (textete)
Ihr Kameradn sah ich eich wieder (komponierte)
Ihr Kameradn sah ich eich wieder (textete)
Ich kenn ein Dörflein tief drinn im Krainerland (komponierte)
Ich kenn ein Dörflein tief drinn im Krainerland (textete)
Su viel Sterla an Himml sei (komponierte)
Su viel Sterla an Himml sei (textete)
Trauta Lieder här ich wieder (komponierte)
Trauta Lieder här ich wieder (textete)
Wenn dr Omd steicht sachta nieder (komponierte)
Wenn dr Omd steicht sachta nieder (textete)
Do draußn, do draußn, do draußn en dr Had (komponierte)
Do draußn, do draußn, do draußn en dr Had (textete)
Jed's Vöchela liebt doch sei'n Vaftl of'n Bam (komponierte)
Jed's Vöchela liebt doch sei'n Vaftl of'n Bam (textete)
Wenn da Blümla nemmer blüha (komponierte)
Wenn da Blümla nemmer blüha (textete)
Himmelschlüssela, blüh! (komponierte)
Himmelschlüssela, blüh! (textete)
Im Wintr Omd wenn's wattern tut (komponierte)
Im Wintr Omd wenn's wattern tut (textete)
Drham in Stüwl eng on flaa (komponierte)
Drham in Stüwl eng on flaa (textete)
U Zässichl ho iech in Stüwl drhamm (komponierte)
U Zässichl ho iech in Stüwl drhamm (textete)
Wacht auf ehr gutn Leit (komponierte)
Wacht auf ehr gutn Leit (textete)
Ihr Leitla, freit eich alla (komponierte)
Ihr Leitla, freit eich alla (textete)
Wie schü wars doch in alter Zeit (komponierte)
Wie schü wars doch in alter Zeit (textete)
Es Annl mitn Kannl wollt in da Schwarzbeer gieh (komponierte)
Es Annl mitn Kannl wollt in da Schwarzbeer gieh (textete)
Scham dich fei, scham dich fei! (komponierte)
Scham dich fei, scham dich fei! (textete)
Horch Madl, dei Klaadl (komponierte)
Horch Madl, dei Klaadl (textete)
Mir müssn fort, dos fellt ons schwer (komponierte)
Mir müssn fort, dos fellt ons schwer (textete)
Still werds üwerol 's gieht da Sonn longsom ei (komponierte)
Still werds üwerol 's gieht da Sonn longsom ei (textete)
Es blüht wuhl manichs Blüml schü (komponierte)
Es blüht wuhl manichs Blüml schü (textete)
Jeder Bam hot sei Oftl (komponierte)
Jeder Bam hot sei Oftl (textete)
s Lab'n is a Büchl (komponierte)
s Lab'n is a Büchl (textete)
Dr Hannes is ganga zen Mannl (komponierte)
Dr Hannes is ganga zen Mannl (textete)
En ganz'n Wenter warsch drauß'n kalt (komponierte)
En ganz'n Wenter warsch drauß'n kalt (textete)
Vergass dei Hamit net (komponierte)
Vergass dei Hamit net (textete)
Es blüht a Blümela su lieblich (komponierte)
Es blüht a Blümela su lieblich (textete)
Arm on alt on schwach (komponierte)
Arm on alt on schwach (textete)
Wenn da Lärich singt o wie is nort schü (komponierte)
Wenn da Lärich singt o wie is nort schü (textete)
Wenn dr Winter wieder ve da Barch fort zieht (komponierte)
Wenn dr Winter wieder ve da Barch fort zieht (textete)
Spürst du net, wie draußn a lind's Lüftl wieder streicht (komponierte)
Spürst du net, wie draußn a lind's Lüftl wieder streicht (textete)
O alta Hamit sah ich dich doch wieder (komponierte)
O alta Hamit sah ich dich doch wieder (textete)
Es Zässichla singt wie sei Schnawela stieht (komponierte)
Es Zässichla singt wie sei Schnawela stieht (textete)
Hallo, hallo, da Starl sei do! (komponierte)
Hallo, hallo, da Starl sei do! (textete)
Of de Barch do is halt lustich (komponierte)
Of de Barch do is halt lustich (textete)

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Anton Günther (* 5. Juni 1876 in Gottesgab, Böhmen; † 29. April 1937 ebenda) war ein deutscher Volksdichter und Sänger des Erzgebirges. Er gilt als Erfinder der Liedpostkarte.

Biografie

Anton Günther kam als Sohn des Weißwarenstickers und Zeichners Johann Günther, der 1873 nach einem verheerenden Stadtbrand vom nahegelegenen Joachimsthal in sein Vaterhaus zurückgezogen war und seinen Bergmannberuf aufgegeben hatte, in Gottesgab zur Welt. Weil er aus dem „Tol“ (St. Joachimsthal) gekommen war, nannten ihn die Einheimischen „Toler-Hans“. Den Namen Günther gab es in Gottesgab nämlich so oft, dass man ihn nur mit Bei- oder Spitznamen benutzte. Dem Großvater zu Ehren erhielt der Sohn den Namen Anton oder „Tonl“, und damit wurde er in Gottesgab der „Toler-Hans-Tonl“. Anton Günther verbrachte seine Kindheit in Gottesgab. Da sein Vater durch Musizieren Geld zu seinem kargen Gehalt dazuverdiente, wurde auch Anton Günther schon früh an Gesang und Liedgut seiner Heimat herangeführt.

Seine Schulbildung erhielt er in der Bürgerschule in St. Joachimsthal. Anton Günther war eines von sieben Kindern. Als er zwölf Jahre alt war, starb seine Mutter. Der Vater heiratete erneut und es kam 1891 ein weiterer Sohn namens Hans († 1982 in Dellach/Österreich) hinzu.

Ursprünglich wollte er Förster werden, weil er Liebe zur Natur und zum Wald mitbringt. Aber sein Zeichentalent und die Sorge um die Familie führten ihn zur Lehre zum Lithografen Ed. Schmidt ins sächsische Buchholz. Nach nur 3 Jahren wurde er schon von der Lehre freigesprochen. Weiter zog es ihn ab 1895 nach Prag an die k. und k. Hoflithographie-Anstalt A. Haase. Das Heimweh nach den Bergen und Wäldern macht ihn dort zum Dichter. Mit anderen Gottesgabern und böhmischen Erzgebirgern, die wie er in Prag lebten, traf er sich regelmäßig zum „Guttsgewer Obnd“ (Gottesgaber Abend). Für eines dieser Prager Treffen, bei dem auch zur Gitarre Lieder aus der Heimat gesungen wurden, verfasste Anton Günther 1895 eines seiner bekanntesten Lieder, „Drham is’ drham“ (Daheim ist daheim). Die große Resonanz auf dieses Lied veranlasste ihn zu einer neuen Idee. Statt den Text zum Weitergeben immer wieder abzuschreiben, zeichnete er ihn 1895 auf Lithographie-Stein und ließ ihn als Postkarte drucken.

Nach dem Tod seines Vaters 1901 kehrte Günther nach sechs Jahren in Prag in sein Elternhaus in Gottesgab zurück und musste sich um seine Familie und vor allem die Geschwister kümmern. Die geerbte kleine Landwirtschaft reichte nicht zum Unterhalt. Darum ergänzte Anton Günther seine Einkünfte ähnlich wie sein Vater mit Auftritten als Sänger und Musiker (in Anlehnung an seinen Vater „Toler-Hans-Tonl“ genannt). Außerdem verkaufte er seine Liedpostkarten im Selbstverlag, was zuvor schon ab 1897 in dem seines Vaters geschah.

Am 9. Juli 1908 heiratete Anton Günther Marie Zettl (1886–1958), die Tochter des beim Keilberghausbau federführenden Zimmermanns in seinem Heimatort Gottesgab. Der Ehe entstammen drei in Gottesgab geborene Kinder, nämlich die Töchter Maria und Irmgard sowie ihr älterer Bruder Erwin (1909–1974), ein späterer Mundartsprecher.

Das Erzgebirge wurde damals zunehmend beliebt als Urlaubs- und Kurregion. Gaststätten und Vereine luden Günther zu Unterhaltungsabenden für Einheimische und Gäste vor allem ins sächsische Erzgebirge ein (Fichtelberg, Neues Haus in Oberwiesenthal, Dreckschänke im böhmischen Breitenbach). Der Erfolg war groß. Einen nicht unwesentlichen Teil der Einnahmen brachte Günther 1911 in eine Stiftung ein, die Kranke, Alte und Arme in seinem Heimatort unterstützte und an seinem Erfolg teilhaben ließ. Sie hieß Tolerhans-Tonl-Stiftung.

Den Ersten Weltkrieg erlebte Anton Günther als österreichischer Soldat an der serbischen Front von Anfang an. Durch eine Verletzung am Fuß verbrachte er einige Zeit in einem Lazarett in Komotau. Anschließend wurde er zum Kriegshilfsdienst abkommandiert. Im Herbst des Jahres 1918 kehrte Günther nach Gottesgab zurück. Einer seiner Brüder, Julius, überlebte den Krieg nicht, und Anton Günther unterstützte auch die Familie seines Bruders.

Ein Ergebnis des Ersten Weltkrieges war die Entstehung der Tschechoslowakei, welche die Verhältnisse der nationalen Minderheiten, darunter Millionen Sudetendeutsche, im Vergleich zu den Tschechen und Slowaken gesetzlich nachteiliger regelte. Dies verletzte den heimatverbundenen Künstler sehr und wurde auch Gegenstand seiner Lieder. Schon 1908 hatte er auf die sich schon damals abzeichnenden nationalen Spannungen mit dem Liedtext „Deitsch on frei wolln mer sei!“ geantwortet.

Auch nach dem Krieg blieb der Sänger und Unterhalter Anton Günther beliebt, ebenso seine Lieder. Es gab Engagements in Berlin, Wien und Dresden. Sehr erfolgreich waren Schellack-Schallplatten mit Aufnahmen des Sängers Anton Günther, der sich selbst mit der Gitarre begleitete.

Eine besondere Würdigung seines Schaffens zu Lebzeiten erfuhr er am 5. Juni 1936 zu seinem 60. Geburtstag. Höhepunkt war die Einweihung des noch heute erhaltenen Gedenksteins auf dem Marktplatz von Gottesgab. In dieser Zeit ließ sich der Volkssänger von den aufstrebenden deutschen Nationalsozialisten und der NSDAP trotz deren Werbens nicht vereinnahmen, was ihm wegen einiger heimatbezogener Gemeinsamkeiten schwergefallen sein dürfte. Günther wurde vielleicht auch deshalb zunehmend schwermütig. Am 29. April 1937 nahm er sich das Leben.

Günthers Familie wurde nach Kriegsende 1945 vertrieben, ließ fast alles zurück – auch Noten und Zeichnungen – und siedelte sich im nahen Oberwiesenthal an. Dort starb seine Frau Maria 1958, ohne jemals wieder nach Gottesgab gekommen zu sein. Sohn Erwin Günther war während der Vertreibung im Kriegsdienst, trat später in die Fußstapfen seines Vaters und wurde Mundartsprecher im Volkskunst-Ensemble „Heiteres Erzgebirge“ um Joachim Süß und die Geschwister Caldarelli. Er war maßgeblich an der Zusammenstellung des Lebenswerkes seines Vaters beteiligt, das Gerhard Heilfurth 1937 herausgab.

Liedpostkarten

Anton Günther gilt als Begründer der Liedpostkarte, einer Postkarte mit einfachen Notenbildern, Texten und eigenen Lithografien. Er war der Erste, der 1895 ein komplettes Lied (da aber noch ohne Noten) auf eine Postkarte bannte. Wie viele dieser Karten er unter die Menschen brachte, bleibt unklar. Es gibt keine genaue Aufstellung. Immer wieder tauchen bisher unbekannte Versionen mit Liedern, Gedichten, Sinnsprüchen oder Landsturm-Liedern auf. Zwar sind die Karten fast durchweg nummeriert, allerdings geriet die Ziffernvergabe oftmals durcheinander, was für Sammelfreunde eine besondere Herausforderung ist, einen detaillierten Katalog aber nahezu unmöglich macht. Es ist davon auszugehen, dass es um die 160 Karten mit Liedern, Gedichten und Sprüchen von ihm gibt. 134 sind in verschiedenen Versionen bekannt. 86 sind nach Irmgard Major geb. Günther (* 21. August 1918), der in Frankfurt am Main lebenden Tochter Anton Günthers, als geschlossene Einheit zu sehen, weil sie neben einer eigenen Zeichnung auch Text- und Notenbild aufweisen. Inzwischen muss von mindestens 89 Karten ausgegangen werden, da inzwischen weitere Liedkarten aufgetaucht sind.

Die erste Liedpostkarte Anton Günthers ist „Drham is’ drham“, eine einfarbige grüne Lithographie ohne Nummer oder Verlagsangabe, nur einem „Ged. v. A. G.“. Die Karte entstand während Günthers Ausbildung zum Lithographen in Prag 1895. „Drham is’ drham“ war aber nicht Günthers erstes Lied. Ebenfalls 1895 dichtete er „De Guttsgoh“, versah dieses von ihm selbst in einem seiner Notenhefte als sein erstes Lied bezeichnete Werk aber nicht mit einer eigenen Melodie und bis heute ist davon auch keine Postkarte bekannt.

In Prager Heimatabenden trug Anton Günther die Lieder vor, „Drham is’ drham“ mit besonders großem Erfolg. Statt es auf Nachfrage Dutzende Male abzuschreiben, brachte er das Lied noch ohne Noten, aber mit einer eigenen Zeichnung vermutlich Ende 1895 selbst auf Lithographie-Stein und ließ es auf 100 Karten in der ersten Auflage drucken.

Da die Familie in Gottesgab gegen die Armut ankämpfte, schickte Günther eine weitere Auflage seiner - wie er sie selbst nannte - „Liederpostkarten“ in die Heimat, die dort sein Vater Johann Günther im Selbstverlag und gemeinsam mit Sohn Julius in dessen Reiseandenkenladen in Gottesgab und auch von Tür zu Tür vertrieb. Die zweite Auflage umfasste 1897 500 Stück. 1898 folgten mit „Groshaner.“ (II) und „Schwåmmagieher.“ (Nummer III) zwei weitere Karten, 1900 fünf und ab 1901 auch die ersten Farblithographien mit dem ab da obligatorischen Notenbild.

Nach dem Tod des Vaters, Ende November 1901, kehrte Anton Günther in die Heimat zurück und brachte seine „Liederpostkarten“ schrittweise auch unter seinem Namen „Anton Günther’s Selbstverlag, Gottesgab, Böhmen“ heraus. 1937 erschien die letzte Karte mit der Nummer 87 und dem Titel „Ben Ahfang on ben End“, (auch „Bild dir nischt ei“) erschienen ca. 160 verschiedene Karten.

Ehrungen und Nachwirkung

Grab, Geburts- und Wohnhaus

Sein Grab samt der 1937 angebrachten Grabplatte ist im Gegensatz zu den Gräbern vieler anderer ehemaliger deutscher Einwohner erhalten geblieben, nur wenige Meter entfernt befindet sich auch die Grabstätte seiner Großmutter.

Sein Geburtshaus („Vaterhaus“) ist eingefallen und in seinem stark veränderten Wohnhaus ist heute ein Prager Skiverein ansässig – eine Gedenktafel erinnert jedoch an ihn.

Straßen und Plätze

Im Erzgebirge und auch im Vogtland wurden zahlreiche Plätze und Straßen nach Anton Günther benannt. 1995 wurde der grenzüberschreitende Anton-Günther-Weg – ein Wanderweg - eingeweiht und auch in seinem Geburtsort Gottesgab lebt die Erinnerung an den Volksdichter weiter (Museum, Grabstätte, Gedenktafel am Wohnhaus, Restaurierung des Denkmals am Marktplatz).

Gedenksteine

Museen

Ein Teil des Nachlasses von Anton Günther befindet sich seit 2011 im Museum für Sächsische Volkskunst. Ein weiterer Nachlassteil wird seit 2014 im Wiesenthaler K3, dem Museum der Stadt Kurort Oberwiesenthal gezeigt.

Werkverzeichnis

Lieder

Aufgezählt in Zeitfolge und vornehmlich originaler Schreibweise Anton Günthers

Sprüche

Im Zeitraum von 1904 bis 1930 schrieb Anton Günther 42 Erzählungen in Mundart u. a.: Ven Vugelstelln (1904), Der Schatten (1905), Ze ball geschossen (1907), Ven Paschn (1908), Der Stiefelabsatz (1910), Der Kolander (1912), Ve der Wogner Nann (1920), Judensklaven (1922), Der Wendelie (1923), Aus der Hongerzeit (1924) Guten Obnd (1925), In Cranzahl (1926), Ve der Mode (1928), Mognkatarrh (1929), E gute Antwort (1930), Anton Günther (1930).

Liedpostkarten

Tonträger

Eine Auswahl der Tonträger seit 1990 (LC = Musikkassette; CD = CD)

  • Anton Günther: Drham is drham. Mit bisher unveröffentlichten Originalaufnahmen. LC 5543
  • Anton Günther: Grüß dich Gott, mei Arzgebirg, LC 9611 B.T.M. GmbH
  • Anton Günther: Lieder, die das Leben schrieb. Historische Originalaufnahmen, LC 5543
  • Anton Günther: Sänger des Erzgebirges. Originalaufnahmen 1921–1931, LC 9611
  • Anton Günther: Die Schönsten Lieder Vol. 1 (Grüß Dich Gott, Mei Arzgebirg).
  • Anton Günther: Die Schönsten Lieder Vol. 2 (Es Laabn Is E Büchel).
  • Anton Günther: O Selige Weihnachtszeit.
  • Anton Günther: Toler Hans Tonl

Schellack-Platten

Erste Schellackplatten mit Liedern Anton Günthers erschienen ab 1907. Sie wurden beim Leipziger Label Kalliope aufgelegt. Die fünf Lieder (drei Platten) „De Ufnbank“, „Bleibn mer noch e wing do!“, „De Drackschenk“, „Wu da Wälder haamlich rauschen“ und Grüß dich Gott, mei Arzgebirg! wurden vermutlich vom Leipziger Kristallpalast-Orchester aufgenommen. Auf den Platten war aber nur „Herrengesang mit Orchester“ vermerkt. Bis 1914 erschienen weitere Platten mit dieser Formation.

Ab 1921 spielte Anton Günther seine Lieder auch selbst ein. Zwischen 1921 und 1930 kam es zu insgesamt 27 Original-Aufnahmen Günthers und 45 Schellackplatten bei sechs Plattenfirmen, die in Berlin ansässig waren, sowie weiteren 25 Platten bei Nebenlabels. VOX stellte drei Platten ein Trompetensolo voran, bei zwei Platten hielt Anton Günther zudem eine kurze Ansprache. Auf einer VOX-Platte wurde ein Autogramm in den Schellack gepresst (Nr. 3654).

POLYPHON, Berlin, 1921

Insgesamt 8 Platten mit 16 Titeln

  • Mei Vaterhaus / Da Ufnbank (23940) – Bestellnummer: 30542
  • Feieromd (23943) / Mei Großmütterle (23947) – Bestellnummer: 30545
  • Wu de Walder hamlisch rauschen (23941) / Vergaß dei Hamit net (23946) – Bestellnummer: 30546
  • Da Draakschenk (23948) / Da falischa Politik (23951) – Bestellnummer: 30547
HOMOCORD, Berlin, 1925

Insgesamt 5 Platten mit 10 Titeln

VOX, Berlin, 1927

Insgesamt 6 Platten mit 10 Titeln; (Kristall – 1 Platte)

Lindström, Berlin, 1928

Insgesamt 5 Platten mit 10 Titeln (Beka – 5 Platten; Odeon – 5 Platten; Gloria – 1 Platte)

  • Da Uf’nbank (M14309) / Ven alt’n Schlog (M14326) Beka Bestellnummer B.5142
HOMOCORD, Berlin, 1929

Insgesamt 7 Platten mit 13 Titeln

  • Mei Vaterhaus (M17864) / Da Ufnbank (M17866) – Bestellnummer: B. 1836
  • Feieromd (M 17867)/Ven alt’n Schlog (M 17873) – Bestellnummer: B. 1838
  • Da Draackschänk/Dr alta Musikant (M 17870) – Bestellnummer: B. 1839
HOMOCORD ELECTRO, Berlin, 1929
  • Dr Kuckuck (C667D) / Da zwa Fink’n (C663D) Nummer: 4-3082 / 193290
GRAMMOPHON, Berlin „Serie Polyfar“, 1929

Insgesamt 10 Platten mit 18 Titeln:(Synopse/Bestellnummer damals)

  • Mei Vaterhaus/Da Ufnbank (P1/22158) – Katalognummer 46110/46111
  • Da Draakschänk/Es Laab’n is e Büchel (P2/22159)
  • Feieromd/Wu da Wälder haamlich rauschn (P3/22160)
  • Deitsch on frei wolln mer sei/Grüß dich Gott, mei Arzgebirch (P4/22161)
  • Schneeschuhfahrermarsch/Bleib’n mer noch aweng do (P5/22162)
  • D’r alte Hannelsmah/Mei Großmütterla (P6/22163)
  • Da fallische Politik/Da neie Mode (P7/22164)
  • Wenn’s Frühgahr kömmt/D’r alte Musikant (P8/22165)
  • Arzgebirch, wie bist du schie/Mei Zäsichla (P9/22166)
Institut für Lautforschung, Berlin, 1931

Insgesamt 10 Platten mit 18 Titeln – (Audiophon – 4 Platten; Adler – 4 Platten; Rot-Gold – 3 Platten; Elton – 2 Platten)

AUDIOPHON blau Electro
  • Es Annel mit’n Kannel/ De zwaa Finken – Best.Nr: 6081
  • Da Droakschänk/Da Uf´nbank - Best.Nr: 6083

Übersicht der Tonträger

Gedruckte Belege
  • L = Anton Günther: Eine Auswahl seiner Gedichte, Lieder, Sprüche und Geschichten. Herausgegeben von Günther Hermann. Leipzig: VEB Friedrich Hofmeister, 1956.
  • F = Gerhard Heilfurth. Der erzgebirgische Volkssänger Anton Günther: Leben und Werk. 6. veränderte Auflage. Frankfurt am Main: Wolfgang Weidlich, 61962.

Die hinzugefügten Zahlen nennen die Seitenzahl.

Compact Discs
  • D = Drham is drham. (AVATON 921 482; Saxoniamusik Plauen)
  • L = Lieder, die das Leben schrieb (AVATON 920 892; Saxoniamusik Plauen)
  • S = Sänger des Erzgebirges (GLÜCK AUF 2501 – 2; B.T.M. Berlin)

Die hinzugefügten Zahlen nennen die Nummer im Inhaltsverzeichnis.

Synopse Lieder

Historische Originalaufnahmen: Anton Günther singt und begleitet sich mit der Gitarre, außer 2006 (Sänger Andreas Beck, Gitarre Robin Hermann). Die Zusätze A und B bedeuten Vorder- oder Rückseite der Schellackplatten (P).

Synopse der Texte

Literatur

  • Literatur von und über Anton Günther im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
  • Anton Günther (Hrsg.): A baar Gedichtla vom Tolerhans-Tonl. (= Erzgebirgische Mundart. Heft 1). 2. Auflage. Ant. Günthers Verlag, Gottesgab 1909, OCLC 699704004.
  • Anton Günther (Hrsg.): Vergaß dei Hamit net! – Ant. Günthers Lieder aus dem Erzgebirge. Selbstverlag, Gottesgab 1911, OCLC 250669499.
  • Anton Günther (Hrsg.): Vergaß dei Hamit net! – Zweites Heft. Leipzig: Verlag Friedrich Hofmeister, 1921.
  • Max Wenzel (Hrsg.): Anton Günther, der Sänger des Erzgebirges – Sein Leben und Werk. Landesverein Sächsischer Heimatschutz und Erzgebirgsverein, 1937 (ohne Jahreszahl im Werk), Druck: Liepsch & Reichhardt, Dresden.
  • Franz Schmidl (Hrsg.) D’r Tolerhans-Tonl – Der Schöpfer des Erzgebirgsliedes in Wort und Bild. Druck und Verlag Josef A. Endler, Weipert 1938.
  • Gerhard Heilfurth (Hrsg.): Anton Günther. Gesamtausgabe der Liedertexte, Gedichte, Sprüche und Erzählungen. Glückauf, Schwarzenberg/Erzgebirge 1937.
  • Günther Hermann (Hrsg.): Anton Günther: Eine Auswahl seiner Gedichte, Lieder, Sprüche und Geschichten. VEB Friedrich Hofmeister, Leipzig 1956.
  • Gerhard Heilfurth (Hrsg.): Der erzgebirgische Volkssänger Anton Günther. Leben und Werk. Wolfgang Weidlich, Frankfurt am Main 1962.
  • Gerhard Heilfurth (Hrsg.): Der erzgebirgische Volkssänger Anton Günther: Leben und Werk. Sachsenbuch, Leipzig 1994, ISBN 3-910148-89-1.
  • Hartmut Leitner (Hrsg.): Vergaß dei Hamit net – Ein Beitrag zum 70. Todestag des erzgebirgischen Volksängers Anton Günther. Aue: Druckerei & Verlag Mike Rockstroh, 2007.
  • Gotthard B. Schicker: Die ‚Todsünde‘ des Anton Günther – Einige Bemerkungen zum Suizid des bekanntesten Liedermachers des Erzgebirges. In: Dicknischl – Erzgebirgsleute von damals und heute. Druck- und Verlagsgesellschaft Marienberg, 2008, ISBN 978-3-931770-76-1, S. 105–117.
  • Stefan Göbel (Hrsg.): Drham is drham. Lieder aus dem Erzgebirge von Anton Günther. Verlagsbuchhandlung S. Göbel, Leipzig 2007, ISBN 978-3-940203-00-7. (mit seiner Autobiografie „Wie ich zu meinen Liedern kam“)
  • Manfred Günther, Lutz Walther: Anton Günther – Freiheit zwischen Grenzen. 1. Auflage. Altis-Verlag, Friedrichsthal 2011, ISBN 978-3-910195-64-6.

Weblinks

  • Website der Erben von Anton Günther
  • Dieter Herz: Günther, Anton. In: Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde (Hrsg.): Sächsische Biografie.
  • Verzeichnis aller Liedpostkarten von Anton Günther der Stammbaum Anton Günthers und alles über die Dreckschänke
  • Anton Günther auf den Seiten der Sächsischen Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden
  • Literatur von und über Anton Günther in der Sächsischen Bibliographie

Einzelnachweise

Verknüpfte Objekte


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