Carl Clewing


1884 – 1954

Bearbeiten

Externe Links


→ Wikipedia
→ GND
→ VIAF

Entity Facts

→ Gemeinsame Normdatei (GND) im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
→ Filmportal
→ Bibliothèque nationale de France
→ Bayerisches Musiker-Lexikon Online
→ Wikipedia (Deutsch)
→ Wikipedia (English)
→ Kalliope Verbundkatalog
→ Archivportal-D
→ Deutsche Digitale Bibliothek
→ NACO Authority File
→ Virtual International Authority File (VIAF)
→ Wikidata
→ International Standard Name Identifier (ISNI)

Quelle: Entity Facts

Verknüpftes Normincipit


Alle Tage ist kein Sonntag, alle Tag' gibts keinen Wein (komponierte)

Wikipedia


Der folgende Text sowie das Bild werden automatisiert aus der deutschen Wikipedia abgerufen. Um Links in dem Wikipedia-Artikel folgen zu können, klicken Sie bitte oben auf → Wikipedia.


Theodor Rudolph Carl Clewing (* 22. April 1884 in Schwerin; † 15. Mai 1954 in Badenweiler) war ein deutscher Opernsänger (Tenor/Heldentenor), Bühnen- und Filmschauspieler, Komponist des Liedes Alle Tage ist kein Sonntag und Professor an der Hochschule für Musik in Berlin.

Leben

Clewing entstammt einem alten westfälischen Schulzengeschlecht, das zum ersten Male im Jahre 1486 auf den Schulte-Klevinghof im Kirchspiel Pelkum urkundlich erwähnt wird. In seinem Geburtsort Schwerin war sein Vater Besitzer der dortigen Löwenapotheke. Clewing studierte in Prag und schloss sich dort der Burschenschaft Constantia an, die 1952 in der Münchener Burschenschaft Sudetia aufgegangen ist. Ab 1909 war er Schauspieler in Berlin und wurde 1911 zum Königlichen Hofschauspieler ernannt, im selben Jahr gab er auch sein Debüt als Filmschauspieler in Der fremde Vogel. Bei Ausbruch des Ersten Weltkriegs meldete er sich freiwillig, war zunächst Meldegänger und gehörte Ende 1914 der Parlamentärgruppe unter Führung von Achim von Arnim an, die Reims zur Übergabe aufforderte. Rudolf Binding hat diese Episode in der Erzählung Wir fordern Reims zur Übergabe auf literarisch verarbeitet. Später war Clewing auch Kampfflieger und lernte dabei Hermann Göring kennen. Im Krieg wurde er mehrfach ausgezeichnet und zum Leutnant befördert.

Aufgrund seiner künstlerischen Tätigkeit vor Front- und Invalidentruppen der Mittelmächte (siehe unten Auszeichnungen) war er nach dem Krieg wieder in Berlin als Opernsänger aber auch als Filmschauspieler tätig. 1922 wurde er Gastdozent und Professor am staatlichen Konservatorium der Hochschule für Staats- & Wirtschaftswissenschaften in Detmold. Im Herbst 1922 hatte er ein Engagement als Heldentenor an der Staatsoper Berlin. 1924/25 wirkte er bei den Bayreuther Festspielen mit und sang den Walter von Stolzing und den Parsifal. Im Dezember 1928 wurde er zum außerordentlichen Professor für Gesang, Stimmbildung & praktische Phonetik an der Hochschule für Musik in Wien ernannt. Anfang 1931 zog es ihn zurück nach Deutschland auf das Rittergut Hirschfelde bei Werneuchen. Kurz darauf wurde er zum Professor an der Staatlichen Hochschule für Musik in Berlin ernannt und war zugleich Vertreter der Genossenschaft Deutscher Bühnenangehöriger in der Schulstelle des Deutschen Bühnenvereins sowie Mitglied der Prüfungsstelle Berlin für Oper & Schauspiel und zog nach Berlin-Lichterfelde-Ost.

Nach der „Machtergreifung“ der Nationalsozialisten war Clewing ab Mai 1933 Mitglied der NSDAP, der SA und der SS. Er wurde jedoch 1934 ausgeschlossen, da er seine „nichtarische Versippung“ und die frühere Zugehörigkeit zu einer Freimaurerloge verschwiegen hatte.

In der zweiten Hälfte der 1930er Jahre wurde Clewing, der auch ein passionierter Jäger und Sammler von Jagdkultur war, vom damaligen Reichsjägermeister Hermann Göring beauftragt, die Reihe Denkmäler deutscher Jagdkultur herauszugeben. Der erste Band, Musik und Jägerei, ist schon 1937 erschienen, ebenso eine Volksausgabe 100 Jägerlieder und ein Liederbuch der Luftwaffe. In dieser Zeit entwickelte er auch eine kleine Form des Fürst-Pless-Horns, das ihm zur Erinnerung auch als Clewingsches Taschenjagdhorn bezeichnet wird.

Am 27. Mai 1938 hielt Clewing im Rahmen der Reichsmusiktage einen Vortrag zum Thema Singen und Sprechen. Erst im Mai 1939 gelang ihm die Rückkehr als Opernsänger. Im selben Jahr schrieb er eine Kantate zur Geburt von Edda Göring.

Nach dem Zweiten Weltkrieg lebte er im Sanatorium in Glotterbad bei Freiburg im Breisgau und verlebte seinen Ruhestand im Kurheim Dr. Saller in Badenweiler.

In der Sowjetischen Besatzungszone wurden seine Schriften Liederbuch der Luftwaffe (hrsg. in Gemeinschaft mit Hans Felix Husadel, 1939) und Adlerliederheft. Feldausgabe des Liederbuches der Luftwaffe (1941) auf die Liste der auszusondernden Literatur gesetzt.

Familie

1923 heiratete Clewing in Berlin Elisabeth (Else) geb. Mulert, adoptierte Arnhold, verwitwete Kunheim, von der er sich 1940 scheiden ließ. Sie hatten einen Sohn, Carl Peter (1924–1943, gefallen bei Salerno).

Filmografie (Auswahl)

  • 1911: Der fremde Vogel
  • 1913: Die Heldin von St. Honorée
  • 1913: Der Ring des schwedischen Reiters
  • 1913: Ein Sommernachtstraum in unserer Zeit
  • 1914: Der Flug in die Sonne
  • 1917: Die Richterin
  • 1920: Whitechapel. Eine Kette von Perlen und Abenteuern
  • 1920: Sumurun
  • 1920: Das Floß der Toten

Mitgliedschaften

  • Genossenschaft Deutscher Bühnenangehöriger
  • Prager Burschenschaft Constantia ca. 1904
  • Freimaurerloge Zur Beständigkeit (Aufnahme 1906)
  • Berliner Burschenschaft Franconia SS 1920
  • Burschenschaft Saxonia Hannoversch-Münden SS 1923 (als Gründungsmitglied)
  • Burschenschaft Arminia Wien WS 1927

Auszeichnungen

  • Eisernes Kreuz (1914) II. und I. Klasse
  • Verwundetenabzeichen (1918)
  • Goldene Ehrenmedaille mit Schwertern des Hausordens von Hohenzollern
  • Goldene Medaille für Kunst & Wissenschaft am Bande des Hausordens von Hohenzollern
  • Mecklenburgisches Militärverdienstkreuz
  • Oldenburgisches Friedrich-August-Kreuz II und I. Klasse
  • Ritterkreuz des Sächsisch-Ernestinischen Hausordens II. Klasse mit Schwertern
  • Sachsen-Meiningisches Kreuz für Verdienste im Kriege
  • Lippisches Kriegsverdienstkreuz
  • Lippischer Hausorden II. Klasse mit Schwertern a. R.
  • Offiziers-Ehrenkreuz mit Schwertern a. R.
  • Preußische Medaille für Kunst & Wissenschaft am Kriegsbande
  • Morianer Halskreuz des (österr.) deutschen Ritterordens
  • Bulgarisches Ritterkreuz m. K. am Bande und Tapferkeitsorden
  • Kommandeurkreuz des Bulgarischen Militär-Verdienstordens
  • Türkische Medschidjé-Orden Großoffizier mit Stern
  • Türkischer Eiserner Halbmond
  • Spanischer Orden Alphons XIII. Stern
  • Ritter der französischen Ehrenlegion

Literatur

  • Helge Dvorak: Biographisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft. Band II: Künstler. Winter, Heidelberg 2018, ISBN 978-3-8253-6813-5, S. 111–113.
  • Paul Weinrowsky: Frankenchronik. Geschichte der Berliner Burschenschaft Franconia. Zum 50. Stiftungsfeste. Altherrenverband der Berliner Burschenschaft Franconia e. V., Berlin 1928.

Weblinks

  • Porträtfoto

Einzelnachweise

Verknüpfte Objekte


Lädt...