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Ernst Wilhelm Wolf (* 25. Februar 1735 in Großenbehringen bei Gotha, Thüringen; † 1. Dezember 1792 in Weimar) war deutscher Hofkapellmeister, Pianist und Komponist.
Ernst Wilhelm Wolf besuchte zunächst die Gymnasien in Eisenach und Gotha. Im Jahre 1755 begab er sich zum Studium an die Universität Jena. Hier beschäftigte er sich vorwiegend mit Musik und es wurde ihm, der bereits in Gotha als Chorpräfekt gewirkt hatte, die Leitung des „Collegium musicum“ übertragen, wodurch er Gelegenheit erhielt, eigene Kompositionen aufzuführen. Über Leipzig und Naumburg gelangte er nach Weimar, wo ihn Herzogin Anna Amalie als Klavierlehrer engagierte. Im Jahre 1761 wurde er Konzertmeister und Organist der Herzoglichen Kapelle und 1772 zum Hofkapellmeister ernannt.
1770 heiratete er eine Tochter des Geigers Franz Benda, Maria Carolina (1742–1820), eine Sängerin und Cembalistin, mit der er eine erfolgreiche Konzertreise an den Berliner Hof unternahm (Siehe auch: Benda (Familie)). Wesentlich beeinflusst ist er durch die Klavierwerke Carl Philipp Emanuel Bachs und die geistlichen Vokalwerke Carl Heinrich Grauns.
Wolf verfasste Bühnenwerke (darunter etwa 20 Singspiele, sogenannte „Operetten“), weltliche und geistliche Kantaten, Oratorien, Passionen, Lieder, Schriften über die Musik (bemerkenswert ist sein Lehrwerk Musikalischer Unterricht, Dresden 1788), 12 Quartette für Streicher (im Druck erschienen: 3 Quartette op. 1 [B-Dur, Es-Dur, D-Dur; Berlin und Amsterdam 1779], 3 Quartette op. 2 [C-Dur, A-Dur, G-Dur; Berlin und Amsterdam 1781; das 3. Quartett ist für Flöte, Violine, Viola und Bass], 3 Quartette op. 3 [B-Dur, Es-Dur, g-Moll; Speyer 1785]; handschriftlich überliefert: Sonata D-Dur [um 1780]; Quatro d-Moll [1781 {?}], Quatro C-Dur [1788], Quartetto C-Dur [1789]), die teilweise der Generalsbasspraxis verpflichtet sind, und andere Kammermusikwerke, Sinfonien, Partiten und Solokonzerte (größtenteils für Cembalo).