Friedrich Theodor Fröhlich


1803 – 1836

Bearbeiten

Externe Links


→ Wikipedia
→ GND
→ VIAF
→ nternational Music Score Library Project
→ Library of Congress Name Authority File

Entity Facts

Es konnte keine Verbindung zu EntityFacts hergestellt werden.


Quelle: Entity Facts

Verknüpfte Normincipits


Wem Gott will rechte Gunst erweisen (komponierte)
Du meine Seele, du mein Herz (komponierte)

Wikipedia


Der folgende Text sowie das Bild werden automatisiert aus der deutschen Wikipedia abgerufen. Um Links in dem Wikipedia-Artikel folgen zu können, klicken Sie bitte oben auf → Wikipedia.


Friedrich Theodor Fröhlich (* 20. Februar 1803 in Brugg; † 16. Oktober 1836 in Aarau) war ein Schweizer Komponist.

Biographie

Friedrich Theodor Fröhlich war der Bruder des meist bekannteren Pfarrers, Schriftstellers und Politikers Abraham Emanuel Fröhlich. Er besuchte das Gymnasium in Zürich und unterzog sich dann 1822/1823 einem Jurisprudenzstudium in Basel, denn als Sohn eines Lehrers, Friedensrichters und Stadtrates sollte er auf Wunsch seiner Eltern Rechtswissenschaften studieren.

Nach krankheitsbedingtem Abbruch des Studiums nahm er Kompositionsunterricht in Aarau. Ein Stipendium der Aargauer Kantonsregierung ermöglichte ihm 1823/1824 und 1826–1830 eine musikalische Ausbildung in Berlin bei dem mit Goethe befreundeten Karl Friedrich Zelter und Bernhard Klein, wo er auch Felix Mendelssohn Bartholdy begegnete.

Zurück in der Schweiz schlug er sich als Teilzeitlehrer an öffentlichen Schulen – an der Alten Kantonsschule Aarau – und als Leiter von Chören und einem Liebhaberorchester durch. Er wurde von Schwierigkeiten in der Ehe, finanziellen Problemen und Depressionen heimgesucht. Wohl als Folge der fehlenden Anerkennung seines musikalischen Wirkens stürzte er sich am 16. Oktober 1836 in die Aare. Damit starb einer der hoffnungsvollsten Träger einer schweizerischen Romantik.

Werke

Theodor Fröhlichs Werk umfasst Orchesterwerke, Kammer- und Klaviermusik, sowie verschiedene Vokalwerke. Der grösste Teil wurde zu seinen Lebzeiten nicht aufgeführt. Viele seiner Kompositionen sind nicht signiert. Neuere Forschungen bezweifeln, dass alle bisher ihm zugeschriebenen Werke aus seiner Feder stammen. Die wenigsten Werke haben einen Verleger gefunden und lagern in den Katakomben der Universitätsbibliothek Basel.

Fröhlichs Musik ist durch erfrischende und natürliche Melodizität und Sinn für das Einfache und gleichzeitig Effektvolle gekennzeichnet. Seine Musik ist reich an gefühlhaftem Ausdruck und an unerwarteten Wendungen im Bereich des Harmonischen. Doch auch das starr Formelhafte und Schematische sowie die vielfachen Satzfehler in seinen Werken sind nicht zu übersehen. An diesen Mängeln wird erkennbar, dass Fröhlich wohl nicht nur an der provinziellen Enge seiner Umwelt, sondern auch an der wachsenden Einsicht in eine eigene künstlerische und kompositorisch-technische Unzulänglichkeit verzweifelte.

Orchesterwerke

  • Ouvertüre zu Dyhrns "Konradin" (1827)
  • Sinfonie A-Dur (1828), 3 Sätze (vermutlich unvollendet)
  • Konzertouvertüre B-Dur (1832)
  • Ouvertüre zu Passionsmusiken f-Moll (1835)

Kammermusik

  • Pastorale und Rondo für Oboe und Klavier (1824)
  • Drei Sonaten für Violine und Klavier (1826)
  • Vier Streichquartette (1826–32)
  • Sonate für Violoncello und Klavier f-Moll (1830)
  • Quintett für Klavier, 2 Violoncelli und 2 Hörner (1833)
  • Quartett für Klavier, Violine, Viola und Violoncello
  • Fantasie für Violine und Klavier
  • Fuge für Streichquartett

Klaviermusik

  • Sonate A-Dur, op. 11 (1831)
  • Sechs Elegien, op. 15 (1833)
  • Walzer und Ländler
  • 4-händige Klavierstücke

Vokalmusik

  • Jesus, der Kinderfreund; Kantate (1827)
  • Der 137. Psalm (1827)
  • 1. Messe (1828) (wird nach neuester Forschung Johann Gottlieb Naumann zugeschrieben)
  • Canticum Simeonis (24. Dezember 1829)
  • Totenfeier (1829)
  • Stabat mater (dt.) (1829)
  • Weihnachtskantate (1830)
  • Gesang der Geister über den Wassern (Goethe) (1831)
  • Meeresstille und glückliche Fahrt (Goethe) (1831)
  • Passionskantate (1831)
  • Das Unser Vater (1832)
  • Litanei (1832)
  • Wem Gott will rechte Gunst erweisen (1833)
  • Preis der Liebe (1834)
  • 2. Messe (1835)
  • Der 1. Psalm (1836)
  • Domine, Jesu Christe (1836)
  • Zahlreiche weitere Werke und Lieder für Männer-, Frauen- und Kinderchor

Diskografie (Auswahl)

CDs
  • Romantische Lieder. Susanne Oldani (Sopran), Tino Brütsch (Tenor), Rudolf Remund (Bariton), Peter Sterki (Klavier). 2008.
  • Weihnachtsmesse (Missa I, 1828); Passionsmusik-Ouvertüre f-moll; Andante und Menuett; Konzert- Ouvertüren B-Dur. Chor der Alten Kantonsschule Aarau, Thomas Baldinger (Dir.); Aargauer Vokalsolisten; Aargauer Symphonie Orchester; Lisa Larsson (Sopran), Regina Jakobi (Alt), René Koch (Bassbariton), Bernhard Gärtner (Tenor); Karl-Andreas Kolly (Klavier), Räto Tschupp (Dir.)
  • Vier Motetten für 4-stimmigen gemischten Chor; 12-stimmiges Miserere mit Pianoforte-Begleitung. Basler Vokalsolisten; Mikayel Balyan (Hammerflügel), Sebastian Goll (Dir.). Migros-Genossenschafts-Bund, Zürich 2006. (Reihe Musiques suisses.)
  • Missa brevis – Der erste Psalm. Jubiläumskonzert. Orchesterverein Ostermundigen, Singkreis Ittigen [et al.]; Leitung: Alexandru Ianos. Eagle records, 2003.
  • Die romantische Schweiz. Das Bild der Schweiz in der romantischen Musik. Christa Goetze (Sopran), Liliane Zürcher (Mezzosopran), Jutta Pulcini (Flöte), Felicitas Strack (Klavier). Reihe Musikszene Schweiz.
  • Fröhlich/Goetz/Huber: Liederquartette. Barbara Fuchs (Sopran), Anna Schaffner (Alt), Bernhard Hunziker (Tenor), Fabrice Raviola (Bariton), Hartwig Joerges und Georges Starobinski (Klavier), Andras Müller-Crepon (Sprecher); Zürcher Vokalquartett. Reihe Musikszene Schweiz, 2000.
  • Sechs Elegien für Klavier op. 15 (1833); Pastorale und Rondo für Oboe und Klavier (1824) ; Sonate für Violoncello und Klavier f-moll (1830). Omar Zoboli (Oboe), Lubimov Monighetti (Hammerflügel), Jean-Jacques Dünki (Klavier). 1994.

Literatur

  • Moritz Fürstenau: Fröhlich, Theodor. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 8, Duncker & Humblot, Leipzig 1878, S. 134.
  • Edgar Refardt: Theodor Fröhlich, ein Schweizer Musiker der Romantik. Amerbach-Verlag, Basel 1947
  • Pierre Sarbach: Friedrich Theodor Fröhlich. Winterthur 1984.
  • Hans Peter Schanzlin: Fröhlich, Friedrich Theodor. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 5, Duncker & Humblot, Berlin 1961, ISBN 3-428-00186-9, S. 647 f. (Digitalisat).
  • Michael Schneider: Fröhlich, (Friedrich) Theodor. In: Ludwig Finscher (Hrsg.): Die Musik in Geschichte und Gegenwart (MGG). 2. Auflage, Personenteil, Band 7, Kassel Basel 2002, S. 193–195.

Weblinks

  • Literatur von und über Friedrich Theodor Fröhlich im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
  • Nachlass Friedrich Theodor Fröhlich in der Universitätsbibliothek Basel
  • Pierre Sarbach: Fröhlich, Friedrich Theodor. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
  • Noten und Audiodateien von Friedrich Theodor Fröhlich im International Music Score Library Project
  • Autograph der Sechs Elegien op. 15, Universitätsbibliothek Basel