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Hilmar Mückenberger (* 26. Januar 1855 in Eibenstock; † 14. Mai 1937 in Plauen) war ein vogtländisch-erzgebirgischer Volksmusiker und Komponist. Sein Lied: Mei Vogtland is doch wunersche wurde zu einer Art Nationalhymne des Vogtlandes, ähnlich dem Vuglbärbaam von August Max Schreyer im Erzgebirge.
Der im Erzgebirge geborene Mückenberger war nach seiner Schulzeit Musikantenlehrling in Kirchberg. Dort komponierte er als 16-Jähriger den Kirchberger Schützen-Marsch. 1876 ging er als Musiker nach Plauen im Vogtland, wurde Mitglied der Stadtkapelle. Bis zu seinem Tod lebte er – mit einer kurzen Unterbrechung während seines Militärdienstes als Oboist bei der von Adolf Boettge geleiteten Regimentskapelle der Karlsruher Leibgrenadiere – in der „Hauptstadt“ des sächsischen Vogtlandes, erst als Musiker, dann als Gastwirt. Mückenberger leitete den „Bürgergarten“ in der Annenstraße (1894 bis 1904). In dieser Zeit schrieb er seine lustigsten Lieder. Mückenberger verteilte dort handschriftliche Noten und Texte zu seinen Liedern, die er auf dem Klavier selbst begleitete. Später gab Mückenberger das Gastwirtschaftsgewerbe auf und wurde Verleger seiner eigenen Werke. Das Lokal wurde bei den Bombenangriffen des Zweiten Weltkriegs zerstört.
Seine Heimatstadt Plauen widmete Mückenberger in der Siedlung Neundorf eine Straße. Sein Grab auf dem Friedhof I steht unter Denkmalschutz.
Als Gastwirt begann Hilmar Mückenberger erste lustige Lieder zu schreiben und auf Zetteln an seine Gäste zu verteilen. Bald kam er auf die Idee, wie Anton Günther und Hans Soph seine Lieder auf Postkarten zu vertreiben. Bis 1935 sind 37 Liedpostkarten erschienen. es ist anzunehmen, dass keine weiteren in den verbleibenden zwei Lebensjahren hinzu kamen.
Die ersten Karte ’s Bärbele erschienen um 1900 im Kunstverlag Wilhelm Vogel, Schwarzenberg i. Sa. in einer Liedpostkartenserie verschiedener Autoren.
Vermutlich ab 1910 brachte Mückenberger im Eigen- bzw. Selbstverlag Liederkartenverlag H. Mückenberger, Plauen i. V. wohl weitere 36 verschiedene Karten eigener Lieder mit Notenbild und fremden Farbcollagen heraus, was zur raschen Verbreitung seiner Lieder führte. Allerdings war die Bebilderung umstritten. Die farbigen Bilder oft bis auf einzelne Gesichter stark überzeichnete Schwarz-Weiß-Fotografien wurden von Kritikern als geschmacklos gar minderwertig bezeichnet, obwohl sie außergewöhnlich originell waren und guten Absatz fanden. Der Verlag saß in der Reißiger Straße 31 in Plauen, vermutlich der damaligen Wohnadresse Mückenbergers. Außerdem vertrieb Mückenberger dort Noten für Gitarre-, Klavier- und Zitherbegleitung in Notenheften und schrieb eine ganze Reihe Musikstücke für Orchchester.
Eine Reihe seiner Lieder erschien auch auf Schellack-Platten.
Mückenberger gründete 1878 in Plauen auch eine Sing- und Spielschar, den Verein „Klimperkasten“, für den er 12 Theaterstücke in vogtländischer Mundart einige in erzgebirgischer mit Gesangseinlagen schrieb. Die Theaterstücke, eigentlich Singspiele mit vier bis fünf Akten, waren zu Mückenbergers Lebzeiten nur handschriftlich vorhanden und wurden von ihm persönlich verliehen. Nach Mückenbergers Angaben waren bis 1933 das Mühlchristel mit 135 und Der Quarkbauer oder Manöver im Vogtland mit 128 Aufführungen die Renner.
Die heimliche Hymne des Vogtlandes ist das Lied Dort wu duochs Land die Elster fließt. (Mei Vogtland is doch wunersche) von Hilmar Mückenberger. Es entstammt dem Singspiel die Mühl-Christl, das wohl um 1880 entstand:
Bei den Liedpostkarten unterschied Mückenberger in typische vogtländische Weisen sowie erzgebirgische und hochdeutsche Lieder. Zudem erschienen im Ersten Weltkrieg einige Kriegs- und Soldatenlieder.
Die genau Zahl der Karten und die Erscheinungsfolge bleibt unbekannt, da die Veröffentlichungen nicht nummeriert wurden.
In offiziellen Publikationen wie „Kalender für das Erzgebirge und das übrige Sachsen“, 1936; Seite 32 und im „Glückauf!“ des Erzgebirgsvereins von 1937 ist niedergeschrieben: „bis 1935 erschienen 35 Karten in Mückenbergers Eigenverlag“. Dies scheint nicht ganz richtig, denn allein in dieser Aufstellung sind es inzwischen 37 Liedpostkarten.
Möglicherweise herauszurechnen gingen eine Karte in zwei Versionen * und eine Karte die ausschließlich im Fremdverlag **.
(jeweils in Originalschreibweise wie auf den Karten)
(* Zum Schnäderedäng de Luft is raa… erschien in zwei Versionen); ** ’s Bärbele. erschien nur im Kunstverlag Wilhelm Vogel, Schwarzenberg
(jeweils in Originalschreibweise wie auf den Karten):
Neben einzelnen Notenblättern, die Hilmar Mückenberger ab etwa 1910 im Eigenverlag vertrieb, erschienen etwa 1915 nacheinander bis 1918 drei Notenhefte unter dem Namen Lustige Erzgebirgische Lieder in den drei Versionen „mit Begleitung der Laute oder Gitarre“, „mit Klavier“ und „mit Begleitung der Zither“. Sie enthielten eine unterschiedliche Anzahl an Liedern und kosteten jeweils 6 Mark.
Einzelne Notenblätter (doppelseitig A4) wurden davor ab 1910 und danach parallel für 1 Mark auch weiterhin vertrieben.