Hugo Wolf


1860 – 1903

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Verknüpfte Normincipits


Mädchen mit dem roten Mündchen (komponierte)
Kennst du das Land, wo die Zitronen blüh'n (komponierte)
Nur wer die Sehnsucht kennt (komponierte)
Wenn ich in deine Augen seh' (komponierte)
Was doch heut Nacht ein Sturm gewesen (komponierte)
Im Weinberg auf der Höhe (komponierte)
Auf ihrem Leibrösslein so weiss wie der Schnee (komponierte)
Des Wassermanns sein Töchterlein tanzt auf dem Eis (komponierte)
In dem Schatten meiner Locken schlief mir mein Geliebter ein (komponierte)
Lass, o Welt, o lass mich sein (komponierte)
Das Wasser rauscht, das Wasser schwoll (komponierte)
Ich stand in dunkeln Träumen (komponierte)
Du bist wie eine Blume (komponierte)
Mir träumte von einem Königskind (komponierte)
Mein Liebchen, wir saßen beisammen (komponierte)
Du bist Orplid, mein Land (komponierte)
Ach wer bringt die schönen Tage (komponierte)
Wer nie sein Brot mit Tränen aß (komponierte)
Aus meinen großen Schmerzen (komponierte)

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Hugo Wolf (* 13. März 1860 in Windischgrätz; † 22. Februar 1903 in Wien) war ein österreichischer Komponist und Musikkritiker.

Leben

Herkunft und Ausbildung

Hugo Wolf war das vierte von acht Kindern des Lederhändlers Philipp Wolf (1828–1887) und seiner Frau Katharina, geborene Nußbaumer, die aus Malborgeth stammte und mütterlicherseits slowenische Wurzeln hatte.

Von seinem Vater, der auch leidenschaftlicher Musiker war, lernte Wolf das Klavier- und Geigenspiel. Seine Schulzeit in Graz und am Stiftsgymnasium St. Paul im Lavanttal war wenig glücklich. Nur in der Musik zeigten sich seine Fähigkeiten.

Ab 1875 war er Schüler von Robert Fuchs am Konservatorium in Wien, wo Gustav Mahler sein Mitschüler war. Anscheinend lernte er dort nur sehr wenig, und 1877 wurde er wegen eines Scherzes in Form eines Drohbriefes an den Rektor, mit dem er möglicherweise nichts zu tun hatte, entlassen. Ab einem Alter von siebzehn war er für seine musikalische Ausbildung auf sich selbst angewiesen. Von Klavierunterricht und dank unregelmäßiger finanzieller Unterstützung durch seinen Vater konnte er für einige Jahre in Wien leben.

1881 nahm er eine Stelle als Hilfskapellmeister am Salzburger Stadttheater an, wurde aber bereits nach drei Monaten entlassen und zumindest als Musiker nie wieder fest angestellt.

Tätigkeit als Musikkritiker

1884 wurde Wolf Musikkritiker der 1869/70 gegründeten, „den Bedürfnissen des österreichischen Adels entgegenkommenden“ Boulevardzeitung Wiener Salonblatt – internationale Gesellschaftsrevue und gewann durch seinen kompromisslos beißenden und sarkastischen Stil einige Berühmtheit, die ihm allerdings in seinem späteren Erfolg eher hinderlich sein sollte. Seine glühende Verehrung für Wagner war mit einer harten Ablehnung Brahms’ verbunden, dessen Werk er zeitlebens verachtete. Brahms hingegen las Wolfs Angriffe im Salonblatt genüsslich im Freundeskreis vor. Nicht wegen seiner leidenschaftlichen Kritiken war Wolf bei dieser Zeitung angestellt, sondern weil einer seiner Gönner sein Honorar in Form von Inseratenaufträgen dem Blatt wieder zukommen ließ.

Leben als Komponist

1887 veröffentlichte Wolf zwölf seiner Lieder, kündigte seine Stellung beim Salonblatt und begann sich nur noch der Komposition zu widmen. Die folgenden neun Jahre sollten seinen Ruhm als Komponist begründen. Sie waren geprägt von Perioden intensiver Schaffenskraft im Wechsel mit Zeiten geistiger und physischer Erschöpfung, in denen es ihm manchmal sogar unerträglich war, irgendwelche Musik zu hören.

Wolf hatte zeitlebens unter extremer Armut zu leiden, was für ihn aufgrund seiner schwachen Gesundheit und seines stolzen, sensiblen und nervösen Charakters schwer erträglich war. Im Wege stand seinem beruflichen Erfolg insbesondere sein empfindliches und schwieriges Temperament. Sein Einkommen verdankte er fast nur den ausdauernden Bemühungen einer kleinen Gruppe von Freunden, Musikkritikern und Sängern (unter anderem Ferdinand Jäger), seine Lieder bekannt zu machen, der Unterstützung des Wiener akademischen Wagner-Vereins und der Gründung von Hugo-Wolf-Vereinen, z. B. 1897 von Michael Haberlandt in Wien. Gefördert wurde er auch von Heinrich und Marie Werner in Perchtoldsdorf, die ihm ihr Haus in der kalten Jahreszeit, wenn es von ihnen nicht selbst bewohnt war, überließen. Selbst die Veröffentlichung seiner Lieder durch den Musikverlag Schott 1891 brachte ihm zwar Ansehen, nach fünf Jahren aber lediglich 85 Mark und 35 Pfennige ein. Dementsprechend lebte Wolf zumeist in einfachen Unterkünften, bis die Großzügigkeit seiner Freunde ihm 1896 eine eigene Bleibe verschaffte, in der er ein Jahr leben konnte.

Krankheit und Tod

Im September 1897 machten die Auswirkungen der Syphilis, die er sich im Alter von achtzehn Jahren zugezogen hatte, eine Einweisung in eine Heilanstalt nötig. Wolf hatte unter anderem begonnen, von sich als ernanntem Direktor der Wiener Hofoper zu sprechen, und plante in dieser Funktion, dem Intendanten der Hoftheater seine Aufwartung zu machen. Der für diesen Besuch bestellte Wagen brachte Wolf direkt in die Klinik des Wiener Nervenarztes Wilhelm Svetlin (1849–1914), Die Privatheilanstalt für Gemüthskranke auf dem Erdberge zu Wien III., Leonhardgasse 3 und 5. Obwohl Svetlin die unheilbare Krankheit des Künstlers erkannt hatte, entließ er ihn am 24. Januar 1898 als geheilt. Wolf hielt sich bis zum Sommer des Jahres an der Adria auf, dann in Traunkirchen, Oberösterreich.

Nach einem (abgebrochenen) Selbstmordversuch im Traunsee wurde er auf eigenen Wunsch nicht der Klinik Dr. Svetlin, sondern der in Wien-Alsergrund gelegenen Niederösterreichischen Landesirrenanstalt übergeben. Nach vier leidvollen Jahren starb er dort am 22. Februar 1903. Franz Seifert nahm ihm die Totenmaske ab.

Sein Ehrengrab mit einem von Edmund von Hellmer entworfenen Grabmal befindet sich auf dem Wiener Zentralfriedhof (Gruppe 32 A, Nummer 10). Noch im Todesjahr 1903 wurde in Wien-Mariahilf (6. Bezirk) die Hugo-Wolf-Gasse nach ihm benannt.

Musikgeschichtliche Bedeutung

Unter denjenigen Komponisten der Spätromantik, die den Standpunkt vertraten, dass die überkommenen Regeln der Schönheit und Form aufgegeben werden müssen, wenn sie einer genaueren oder lebendigeren Verwirklichung eines dramatischen oder emotionalen Ausdrucks entgegenstehen, nimmt Wolf einen besonderen Platz nicht wegen der besonders gewagten Originalität seiner Methoden und der bemerkenswerten Eigenheiten seines persönlichen Stils ein, sondern weil diese die direkte Konsequenz einer äußerst tiefen poetischen Einsicht und Vorstellungskraft sind.

Die Häufigkeit von Liedern, die von einer einzigen musikalischen Phrase – einer Art Leitmotiv – in der Begleitung aus aufgebaut sind, hat zu der irreführenden Behauptung geführt, dass sein Werk nichts anderes sei als die Übertragung von wagnerschen Prinzipien auf das Kunstlied. In Wirklichkeit variiert die Form seiner Lieder im selben Ausmaß wie die Form der Gedichte, die er vertonte. In gleicher Weise bemerkenswert ist der große Umfang von musikalischen Stilen, die Wolf beherrschte. Doch sind bei Wolf Form und Stil so eng mit den poetischen Ideen, welche sie verkörpern, verbunden, dass sie kaum unabhängig vom Text analysiert werden können.

Seinen Platz unter den größten Liederkomponisten verdankt Wolf der Wahrhaftigkeit und Originalität seiner Werke und der lebendigen Ausdrucksstärke, mit der er diese präsentiert. Diese Ergebnisse sind nicht nur Früchte seiner außergewöhnlichen musikalischen Begabung, sondern ebenso eines außergewöhnlichen kritischen Verständnisses von Lyrik. Kein anderer Komponist besaß eine so skrupulöse Ehrfurcht vor den Gedichten, die er vertonte. Einen einzelnen Akzent falsch zu setzen war für ihn ein ebenso abscheuliches Sakrileg wie die Fehlinterpretation einer Idee oder das Übergehen einer wesentlichen Andeutung im Text.

Die Subtilität in der Deklamation hat nirgends einen höheren Grad erreicht als in Wolfs Liedern. Auch die objektive und dramatische Haltung seines Geistes sollte betont werden. Er zog es vor, sich zum Sprachrohr der Poesie zu machen, statt seine Kunst zum Ausdruck seiner eigenen Persönlichkeit zu benutzen, weshalb er auch keine Texte von Autoren vertonte, die er voll Verachtung „Ich-Poeten“ nannte. Deshalb stehen die Männer und Frauen, die in seinen Liedern charakterisiert werden, wie lebendig vor dem Hörer und bilden eine Art Galerie von Porträts, die zwar eindeutig das Werk seiner Hand sind, aber doch alle auch ihre eigene Identität bewahren. Diese Behauptungen können sowohl im Blick auf die einfacheren und melodiöseren seiner Lieder als auch im Blick auf diejenigen verifiziert werden, die von extremer Komplexität und Schwierigkeit sind. Unter den ersteren könnte man Das verlassene Mägdlein und Der Gärtner (Mörike), Verschwiegene Liebe und Der Musikant (Eichendorff), Anakreons Grab (Goethe), Alle gingen, Herz, zur Ruh (Spanisches Liederbuch) und die Nummern 1 und 4 des Italienischen Liederbuches erwähnen. Unter den letzteren sind An eine Äolsharfe und Der Feuerreiter (Mörike) sowie Ganymed, Mignon und Prometheus (Goethe).

Der Grazer Komponist Joseph Marx, der durch seine kurz nach Hugo Wolfs Tod entstandenen Lieder berühmt wurde, wird allgemein als musikalischer Erbe der Hugo Wolfschen Liedtradition angesehen. Mit einer von impressionistischer Klangmalerei gekennzeichneten Spätromantik knüpfte Marx direkt an Wolfs melodiösen Stil an und fügte so dem österreichischen Lied eine weitere klangvolle Facette hinzu.

Mit dem Universitätsmusikdirektor in Tübingen und Komponisten Emil Kauffmann verband Wolf eine enge Freundschaft, und sie tauschten sich intensiv in Briefen über ihre Kompositionen zu Mörike-Gedichten aus.

Werke (Auswahl)

Bühnenwerke

  • Bühnenmusik für Ibsens Das Fest auf Solhaug, 1890/91
  • Der Corregidor, Oper in vier Akten, die 1896 in Mannheim mit Erfolg uraufgeführt wurde
  • Manuel Venegas, Opernfragment, 1897.

Vokalwerke

Lieder

  • Liederstrauß. Sieben Gedichte aus dem Buch der Lieder von Heinrich Heine (1878, posthum veröffentlicht 1927)
    Sie haben heut Abend Gesellschaft, Ich stand in dunkeln Träumen, Das ist ein Brausen und Heulen, Aus meinen großen Schmerzen, Mir träumte von einem Königskind, Mein Liebchen wir saßen beisammen, Es blasen die blauen Husaren
  • Gedichte von Eduard Mörike (1888)
    Der Genesene an die Hoffnung, Der Knabe und das Immlein, Ein Stündlein wohl vor Tag, Jägerlied, Der Tambour, Er ist’s*, Das verlassene Mägdlein, Begegnung, Nimmersatte Liebe, Fussreise, An eine Aeolsharfe, Verborgenheit, Im Frühling, Agnes, Auf einer Wanderung, Elfenlied, Der Gärtner, Citronenfalter im April, Um Mitternacht, Auf eine Christblume I, Auf eine Christblume II, Seufzer*, Auf ein altes Bild*, In der Frühe*, Schlafendes Jesuskind*, Karwoche*, Zum neuen Jahr, Gebet*, An den Schlaf*, Neue Liebe*, Wo find' ich Trost*, An die Geliebte, Peregrina I, Peregrina II, Frage und Antwort, Lebe wohl, Heimweh, Lied vom Winde, Denk’ es, o Seele*, Der Jäger, Rat einer Alten, Erstes Liebeslied eines Mädchens, Lied eines Verliebten, Der Feuerreiter, Nixe Binsefuß, Gesang Weyla’s*, Die Geister am Mummelsee, Storchenbotschaft, Zur Warnung, Auftrag, Bei einer Trauung, Selbstgeständnis, Abschied
    * auch mit Orchester
  • Gedichte von Joseph von Eichendorff (1887/88)
    Der Freund, Der Musikant, Verschwiegene Liebe, Das Ständchen, Der Soldat I, Der Soldat II, Die Zigeunerin, Nachtzauber, Der Schreckenberger, Der Glücksritter, Lieber alles, Heimweh, Der Scholar, Der verzweifelte Liebhaber, Unfall, Liebesglück, Seemanns Abschied, Erwartung, Die Nacht, Waldmädchen
  • Gedichte von Johann Wolfgang von Goethe (1888/89)
    Harfenspieler I*, Harfenspieler II*, Harfenspieler III*, Spottlied aus Wilhelm Meister, Mignon I, Mignon II, Mignon III, Philine, Mignon*, Der Sänger, Der Rattenfänger*, Ritter Kurts Brautfahrt, Gutmann und Gutweib, Cophtisches Lied I, Cophtisches Lied II, Frech und froh I, Frech und froh II, Beherzigung, Prometheus*, Ganymed, Grenzen der Menschheit, Epiphanias, Nepomuks Vorabend, Genialisch Treiben, Der Schäfer, Der neue Amadis, Blumengruß, Gleich und Gleich, Die Spröde, Die Bekehrte, Frühling über’s Jahr, Anakreons Grab*, Dank des Paria, Königlich Gebet
    Westöstlicher Divan (aus dem „Buch des Sängers“): Phänomen, Erschaffen und Beleben
    Westöstlicher Divan (aus dem „Schenkenbuch“): Ob der Koran von Ewigkeit sei?, Trunken müssen wir alle sein!, So lang man nüchtern ist, Sie haben wegen der Trunkenheit, Was in der Schenke waren heute
    Westöstlicher Divan (aus dem „Buch Suleika“): Nicht Gelegenheit macht Diebe, Hoch beglückt in deiner Liebe, Als ich auf dem Euphrat schiffte, Dies zu deuten bin erbötig, Hätt ich irgend wohl Bedenken, Komm, Liebchen, komm, Wie sollt ich heiter bleiben, Wenn ich dein gedenke, Locken, haltet mich umfangen, Nimmer will ich dich verlieren
    * auch mit Orchester
  • Spanisches Liederbuch nach Paul Heyse und Emanuel Geibel (1889/90)
    Geistliche Lieder: Nun bin ich dein, Die du Gott gebarst, du Reine, Nun wandre, Maria, Die ihr schwebet, Führ mich, Kind nach Bethlehem, Ach, des Knaben Augen, Müh'voll komm' ich und beladen, Ach, wie lang die Seele schlummert!, Herr, was trägt der Boden hier, Wunden trägst du mein Geliebter
    Weltliche Lieder: Klinge, klinge, mein Pandero, In dem Schatten meiner Locken*, Seltsam ist Juanas Weise, Treibe nur mit Lieben Spott, Auf dem grünen Balkon, Wenn du zu den Blumen gehst*, Wer sein holdes Lieb verloren*, Ich fuhr über Meer, Blindes Schauen, dunkle Leuchte, Eide, so die Liebe schwur, Herz, verzage nicht geschwind*, Sagt, seid Ihr es, feiner Herr, Mögen alle bösen Zungen, Köpfchen, Köpfchen, nicht gewimmert, Sagt ihm, daß er zu mir komme, Bitt’ ihn, o Mutter, Liebe mir im Busen zündet, Schmerzliche Wonnen, Trau' nicht der Liebe, Ach, im Maien war’s, Alle gingen, Herz, zur Ruh, Dereinst, dereinst, Gedanke mein, Tief im Herzen trag' ich Pein, Komm, o Tod, von Nacht umgeben, Ob auch finstre Blicke glitten, Bedeckt mich mit Blumen, Und schläfst du, mein Mädchen, Sie blasen zum Abmarsch, Weint nicht, ihr Äuglein!, Wer tat deinem Füsslein weh?, Deine Mutter, süsses Kind, Da nur Leid und Leidenschaft, Wehe der, die mir verstrickte meinen Geliebten!, Geh', Geliebter, geh’ jetzt!
    * auch mit Orchester
  • Alte Weisen. Sechs Gedichte von Gottfried Keller für eine Frauenstimme und Klavier (1890)
    Tretet ein, hoher Krieger, Singt mein Schatz wie ein Fink, Du milchjunger Knabe, Wandl' ich in dem Morgentau, Das Köhlerweib ist trunken, Wie glänzt der helle Mond
  • Italienisches Liederbuch nach Paul Heyse (Teil I 1890/91, Teil II 1896)
    Teil I: Mir ward gesagt, du reisest in die Ferne, Ihr seid die Allerschönste, Gesegnet sei, durch den die Welt entstund, Selig ihr Blinden, Wer rief dich denn?, Der Mond hat eine schwere Klag' erhoben, Nun laß uns Frieden schließen, Daß doch gemalt all' deine Reize wären, Du denkst, mit einem Fädchen mich zu fangen, Mein Liebster ist so klein, Und willst du deinen Liebsten sterben sehen, Wie lange schon war immer mein Verlangen, Geselle, woll’n wir uns in Kutten hüllen, Nein, junger Herr!, Hoffärtig seid ihr, schönes Kind, Auch kleine Dinge können uns entzücken, Ein Ständchen Euch zu bringen, Ihr jungen Leute, Mein Liebster singt, Heb’ auf dein blondes Haupt, Wir haben beide lange Zeit geschiegen, Man sagt mir, deine Mutter woll' es nicht
    Teil II: Ich esse nun mein Brot nicht trocken mehr, Mein Liebster hat zu Tische mich geladen, Ich ließ mir sagen, Schon streckt’ ich aus im Bett die müden Glieder, Du sagst mir, daß ich keine Fürstin sei, Laß sie nur gehn!, Wie viele Zeit verlor ich, Und steht Ihr früh am Morgen auf vom Bette, Wohl kenn' ich Euern Stand, Wie soll ich fröhlich sein?, O wär' dein Haus durchsichtig wie ein Glas, Sterb’ ich, so hüllt in Blumen meine Glieder, Gesegnet sei das Grün!, Wenn du mich mit den Augen streifst, Was soll der Zorn, mein Schatz?, Benedeit die sel'ge Mutter, Schweig einmal still!, Nicht länger kann ich singen, Wenn du, mein Liebster, steigst zum Himmel auf, Ich hab’ in Penna einen Liebsten wohnen, Heut’ Nacht erhob ich mich, O wüßtest du, wieviel ich deinetwegen, Verschling’ der Abgrund meines Liebsten Hütte, Was für ein Lied soll dir gesungen werden?
  • Drei Gedichte von Michelangelo für eine Baßstimme und Klavier (März 1897)
    Wohl denk’ ich oft, Alles endet, was entstehet, Fühlt meine Seele
  • Zahlreiche weitere Vertonungen, Jugendlieder, zu Lebzeiten unveröffentlichte Lieder auf Texte von Byron, Eichendorff, Goethe, Hebbel, Heine, Fallersleben, Ibsen, Kerner, Lenau, Mörike, Reinick, Rückert, Scheffel, Shakespeare u. a.

Chorwerke

  • Sechs geistliche Lieder für gemischten Chor a cappella (Eichendorff) (1881)
    Aufblick, Einklang, Letzte Bitte, Resignation, Ergebung, Erhebung
  • Christnacht (August von Platen) f. Soli, gemischten Chor und großes Orchester (1886–89)
  • Elfenlied (Shakespeare, Übersetzung August Wilhelm Schlegel) f. Sopransolo, Frauenchor und Orchester (1889–91)
  • Der Feuerreiter (Mörike) für gemischten Chor und Orchester (1892)
  • Dem Vaterland (Reinick) für Männerchor und Orchester (1890–98)
  • Morgenhymnus (Reinick) für gemischten Chor und Orchester (1897)
  • Frühlingschor aus Manuel Venegas (Moriz Hoernes) für gemischten Chor und Orchester (1897/98)

Orchesterwerke

  • Scherzo g-Moll und Finale B-Dur für Orchester (Überreste aus Wolfs Sinfonie-Plänen), 1876/77
  • Penthesilea, Sinfonische Dichtung für Orchester nach Heinrich von Kleist, 1883–1885
  • Italienische Serenade G-Dur, Fassung für Orchester, 1892.

Kammermusik

  • Konzert für Violine und Klavier op. 6, unvollendet, 1875.
  • Klaviersonate G-Dur op. 8, 1876
  • Klaviersonate g-Moll op. 14, nur erster Satz erhalten, 1876.
  • Streichquartett d-Moll, 1879–1884
  • Intermezzo Es-Dur für Streichquartett, 1886.
  • Italienische Serenade G-Dur für Streichquartett, 1887.

Eponyme

Am 14. Juli 1992 wurde der Asteroid (5177) Hugowolf nach ihm benannt. Das Hugo-Wolf-Quartett hat sich den Komponisten als Namensgeber gewählt.

Siehe auch

  • Hugo-Wolf-Gesamtausgabe

Wolf-Museum

Otto Werner, der Enkel von Heinrich und Marie Werner, überließ, nachdem er selbst ohne Nachkommen geblieben war, das Werner-Haus, das aus der Zeit nach der Zweiten Türkenbelagerung stammte, sowie Teile der Sammlung der Gemeinde Perchtoldsdorf mit der Auflage, ein Wolf-Museum einzurichten. Dieses wurde im Jahr 1973 mit der Originaleinrichtung eröffnet.

Literatur

  • Margareta Saary: Wolf, Hugo. In: Oesterreichisches Musiklexikon. Online-Ausgabe, Wien 2002 ff., ISBN 3-7001-3077-5; Druckausgabe: Band 5, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2006, ISBN 3-7001-3067-8.
  • Richard Kukula: Feuilleton. Erinnerungen an Hugo Wolf. In: Neue Freie Presse, Abendblatt, Nr. 13827/1903, 23. Februar 1903, S. 1 f. (Online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/nfp.
  • Edmund von Hellmer (Hrsg.): Hugo Wolf’s Briefe an Emil Kauffmann. S. Fischer, Berlin 1903. 
  • Magda von Hattingberg: Hugo Wolf. 1953
  • Walter Obermaier (Hrsg.): Hugo Wolf. Briefe an Frieda Zerny. Musikwissenschaftlicher Verlag, Wien 1978, ISBN 3-900270-02-9.
  • Erik Werba: Hugo Wolf und seine Lieder. Österreichischer Bundesverlag, Wien 1984, ISBN 3-215-05536-8. 
  • Kurt Honolka: Hugo Wolf. Sein Leben, sein Werk, seine Zeit. Droemer Knaur, 1990, ISBN 3-426-02418-7. 
  • Dietmar Langberg (Hrsg.): Vom Sinn der Töne. Briefe und Kritiken. Erste Auflage. Reclam-Bibliothek, Band 1366, Kunstwissenschaften, ZDB-ID 680899-2. Reclam, Leipzig 1991, ISBN 3-379-00612-2.
  • Andreas Dorschel: Hugo Wolf. Mit Selbstzeugnissen und Bilddokumenten. Zweite Auflage. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1992, ISBN 3-499-50344-1. 
  • Heinrich Poos, Heinz-Klaus Metzger, Rainer Riehn: Hugo Wolf. Musik-Konzepte, Band 75, ZDB-ID 554935-8. Edition Text+Kritik, München 1992, ISBN 3-88377-411-1.
  • Margret Jestremski: Hugo Wolf, Skizzen und Fragmente. Untersuchungen zur Arbeitsweise. Olms, Hildesheim-Zürich-New York 2002, ISBN 978-3-487-11633-4. 
  • Dietrich Fischer-Dieskau: Hugo Wolf. Leben und Werk. Henschel, Berlin 2003, ISBN 3-89487-432-5. 
  • Leopold Spitzer: Hugo Wolf. Sein Werk – sein Leben. Holzhausen, Wien 2003, ISBN 3-85493-081-X. 
  • Klaus Stübler (Red., Bildred.), Christine Wolf (Red., Bildred.), Richard Braun: Harenberg Komponistenlexikon. Bibliographisches Institut, Mannheim 2004, ISBN 3-411-76117-2, S. 147, 561, 609, 1025, 1026. 
  • Ernst Hilmar: Hugo-Wolf-Enzyklopädie. 518 Einzelartikel zu Leben und Werk, Umfeld und Rezeption. Schneider, Tutzing 2007, ISBN 978-3-7952-1241-4. 
  • Margret Jestremski: Hugo-Wolf-Werkverzeichnis (HWW). Thematisch-chronologisches Verzeichnis der musikalischen Werke Hugo Wolfs. Bärenreiter, Kassel (u. a.) 2011, ISBN 978-3-7618-1989-0. 
  • Anton Tausche: Hugo Wolf’s Mörike-Lieder; in Dichtung, Musik. Vortrag, Wien 1947

Weblinks

  • Literatur von und über Hugo Wolf im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
  • Werke von und über Hugo Wolf in der Deutschen Digitalen Bibliothek
  • Noten und Audiodateien von Hugo Wolf im International Music Score Library Project
  • Freie digitale Partituren von Hugo Wolf im OpenScore Lieder Corpus
  • Noten der Goethe- und Mörike-Lieder
  • Texte sämtlicher Lieder mit Übersetzungen und Querverweisen
  • Wolf-Haus Perchtoldsdorf
  • Digitalisierte Handschriften der Wienbibliothek
  • Internationale Hugo-Wolf-Akademie
  • Werkeverzeichnis auf Klassika
  • Ehrengrab Hugo Wolf am Wiener Zentralfriedhof
  • Lied-Portal

Einzelnachweise

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