Willi Ostermann


1876 – 1936

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Am Rich hät immer faß gehalde (textete)
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Wat es dat? war es loß? (komponierte)
Wat es dat? war es loß? (textete)
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Wenn mer drei Jahre zosamme eß gegange (textete)
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Nä, wat eß hück mem Hermann loß (textete)
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Was lehrt uns die Mutter, wenn man kommt zur Welt? (textete)
Jedes Johr em Januar (komponierte)
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Das Lied der bösen Schwiegermamama (textete)
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Du kennst gewiß das wunderbare (textete)
In Köln am Rhin bin ich jebore (komponierte)
In Köln am Rhin bin ich jebore (textete)
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Schnell die Pritsche jetzt zur Hand (textete)
Em Laurenzgittergäßge do eß bekränz en Huhs (komponierte)
Em Laurenzgittergäßge do eß bekränz en Huhs (textete)
Mir wunne bei de Zemmermanns (komponierte)
Mir wunne bei de Zemmermanns (textete)
Wie war ze Kölle doch he noch vür Johre (komponierte)
Wie war ze Kölle doch he noch vür Johre (textete)
Nä wat eß dat fein (komponierte)
Nä wat eß dat fein (textete)
Wie klingt noch heut so lieb' das Lied, das Simrock schrieb (komponierte)
Wie klingt noch heut so lieb' das Lied, das Simrock schrieb (textete)
Wat eß dat em Summer, e Leid un 'ne Kummer (komponierte)
Wat eß dat em Summer, e Leid un 'ne Kummer (textete)
Hät mer am Dag sing Flich jedonn (komponierte)
Hät mer am Dag sing Flich jedonn (textete)

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veröffentlichte die Serie Kriegspoesien "Heimatklänge"

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Wilhelm „Willi“ Ostermann (* 1. Oktober 1876 in Mülheim am Rhein (heute Köln); † 6. August 1936 in Köln) war ein Komponist und Texter von Heimat- und Karnevalsliedern hauptsächlich in Kölscher Mundart, die er auch selbst als Krätzchensänger vorgetragen hat. Zu seinen bekanntesten Stücken gehört Heimweh nach Köln (Ich möch zo Foß noh Kölle gon).

Leben

Kindheit und Jugend

Ostermann wurde in Mülheim am Rhein geboren. Auf dem Gelände seines Geburtshauses steht heute die Feuerwache 9 in Köln-Buchheim. Ostermann war der Sohn des Eisenbahners Peter Ostermann und seiner Frau Gertrud, geb. Paas. 1878 zog die Familie nach Deutz, wo man dem Vater, der bei der Bergisch-Märkischen Eisenbahn beschäftigt war, eine bessere Stelle angeboten hatte. Da Deutz in dieser Zeit Garnisonsstadt war, kam Willi Ostermann in frühester Kindheit in Kontakt mit den durchziehenden Militärmusikkapellen.

Ostermann besuchte von 1883 bis 1891 die katholische Volksschule in Deutz. Zu dieser Zeit erhielt er aufgrund seiner roten Haare den Spitznamen „Ostermanns-Fuss“ oder auch „dä jlöhndije Fuss“ (jlöhndije = „glühende“, Fuss = „der Fuchs“, auf Kölsch das Wort für „der Rothaarige“). Mitschüler berichteten später, er habe bereits in der Schule mundartliche Parodien auf Gedichte angefertigt und stets die neuesten Karnevalslieder auswendig gewusst.

Nachdem sein Vater keine Lehrstelle als Schlosser für ihn bekommen konnte, begann Ostermann eine Lehre im Elektrohandwerk, wurde aber schon nach einigen Monaten wegen Konflikten mit seinem Lehrherrn entlassen. Daraufhin erlernte er in einer Druckerei in Deutz den Beruf Stereotypeur und Galvanoplastiker, was seinen eigenen Wünschen eher entsprach. Bis 1900 war er vermutlich in diesem Beruf tätig, genaueres hierüber ist nicht bekannt.

Karriere

1895 wurde Ostermann Mitglied in einer Laientheatergruppe. Er hatte bereits Erfahrungen mit einem Puppentheater gesammelt und trug bei Familienfeiern und in Gasthäusern in Deutz eigene Gedichte und Lieder vor. Dadurch hatte er auch einen Nebenverdienst; er bemühte sich jedoch seit Abschluss seiner Lehre um feste Engagements in Varietés oder Theatern. Erstmals bekannt wurde Ostermann 1899 durch sein Lied Et Düxer Schötzefeß (Das Deutzer Schützenfest), das er während eines Auftritts beim Deutzer Schützenverein vortrug:

Ostermann konnte keine Noten lesen und schreiben, sondern brachte seine Kompositionen singend auf Tonträger (anfangs Wachswalze oder Zinkplatte). 1903 heiratete er Katharina Maria Striebeck; diese Ehe wurde wieder geschieden. In den Jahren darauf entdeckte ihn der Vorsitzende einer Kölner Karnevalsgesellschaft, der ihm vorschlug, einen Karnevalsschlager für die Session 1906/1907 zu schreiben. In Zusammenarbeit mit dem Komponisten Emil Neumann, Kapellmeister am Kölner Reichshallentheater, entstand so der Titel Däm Schmitz sing Frau eß durchgebrannt (Die Frau vom Schmitz ist durchgebrannt), das der Rosenmontagserfolg 1907 wurde. Das Stück bestand aus einem einleitenden Marsch von Neumann und Ostermanns Lied als Trio. 1908 gewann Ostermann den Preis für das beste Lied in Kölner Mundart mit Wä hätt dat vun d’r Tant gedaach! (Wer hätte das von der Tante gedacht), zu dem der Schlagerkomponist und Kapellmeister Emil Palm die Musik beigesteuert hatte. Palm war es, der viele Ostermann-Kompositionen in Noten übertrug.

1911 heiratete Ostermann dessen Schwester, die Revuetänzerin Käte Palm. In den Folgejahren setzte er den begonnenen Erfolg fort. Er schrieb Lieder und Karnevalsschlager, verlegte sie selbst und konnte damit seinen Lebensunterhalt bestreiten. Die meisten Lieder trug er selbst vor; einige entstanden jedoch auch für andere Vortragskünstler. Inzwischen wurde er von einer Agentur für Auftritte in ganz Deutschland gebucht. Er beschränkte sich nicht auf rein kölsche Lieder, sondern schrieb auch hochdeutsche Schlager, insbesondere Walzer- und Marschlieder mit den gängigen Themen „Rhein“, „Wein“, „Weib“ und „Gesang“. Mehrere Schallplatten wurden außergewöhnliche Verkaufserfolge; außerdem schrieb er Lieder für Revuefilme.

Ein einziger Ostermann-Schlager (Rheinland-Mädel: „Drum sollt’ ich im Leben ein Mädel mal frei’n, dann muss es am Rhein nur geboren sein“) ging dem Spiegel zufolge im Jahr 1927 mit einer Million Auflage durch die Plattenpresse und erwirtschaftete einen Saisongewinn von 130.000 Goldmark. Insgesamt gibt es hiervon in der Entstehungszeit mindestens neun Versionen, erstmals 1927 im Ostermann-Musikverlag in Köln-Sülz erschienen. Robert Koppel brachte den Titel 1929 mit der B-Seite Wenn Du eine Schwiegermutter hast heraus, ebenfalls von Ostermann geschrieben. Als am 6. Mai 1930 der gleichnamige Film in die Kinos kam, war hierin Ostermanns Schunkellied in der Fassung von Schauspieler Werner Fuetterer erneut zu hören.

Gegen Ende der 1920er Jahre wurde die wirtschaftliche Lage in Deutschland schlechter. Ostermann hatte weniger und schlechter bezahlte Auftritte. Er verlegte auch Noten und Liedtexte anderer Komponisten und Autoren und schrieb Werbetexte. Außerdem gab er seit Ende 1930 das humoristische Wochenblatt Tünnes und Schäl heraus, das jedoch im Folgejahr wieder eingestellt wurde. 1930 entstand auch der Evergreen Och, wat wor dat fröher schön doch en Colonia (Ach, was war es früher schön in Köln).

Ostermanns Beziehung zum Nationalsozialismus ist nicht zuverlässig erforscht. Der Biograph Hans W. Krupp erwähnt zwar die Anekdote eines „Zeitgenosse[n] und längjährige[n] musikalische[n] Weggefährte[n]“, die sich auf ein angestecktes Parteiabzeichen bei Ostermann beziehen soll, betont aber gleichzeitig, dass diese Geschichte allein eine Parteimitgliedschaft nicht belegen könne. Nach Fred K. Priebergs Handbuch Deutsche Musiker lag kein Eintrag über eine Mitgliedschaft in der Zentralen Kartei der NSDAP vor. 1936 nahm Ostermann zusammen mit anderen Künstlern an einer Ferienfahrt der NS-Organisation KdF nach Madeira teil und schrieb aus diesem Anlass das Lied Madeira und das Gedicht Madeirafahrt:

Krankheit und Tod

Sein letztes Gastspiel gab Ostermann im Juli 1936 in Bad Neuenahr, wo er auf der Bühne im Kurhaus einen Zusammenbruch erlitt und sofort in das Kölner Krankenhaus Lindenburg eingeliefert wurde. Nach einer schweren Magenoperation blieb er dort bis zu seinem Tod und schrieb hier auch sein sogenanntes „letztes Lied“ Heimweh nach Köln, besser bekannt unter der Liedzeile „Ich mööch zo Foß noh Kölle gon“ (Ich möchte zu Fuß nach Köln gehen). Dabei verwendete er allerdings die Melodie einer früheren Komposition „Sehnsucht nach dem Rhein“, die für den Film „Der Traum vom Rhein“ (1933, Regie: Herbert Selpin) entstanden war.

Am 6. August 1936 starb Ostermann im Krankenhaus. Bei seiner Beisetzung am 10. August 1936 säumten 35.000 Zuschauer den Trauerzug vom Neumarkt bis zum Melaten-Friedhof an der Aachener Straße. Seine Komposition Och, wat war dat fröher schön doch en Colonia spielte eine Musikkapelle, als Ostermann zu Grabe getragen wurde. Kölns Geschäfte schlossen, bis der Tote im Frack im städtischen Ehrengrab beigesetzt wurde. In einem der Nachrufe am offenen Grab trug der Karnevalist Thomas Liessem zum ersten Mal den Refrain des letzten Ostermann-Liedes Heimweh nach Köln vor. Es sollte nach seinem Tod zu einem seiner bekanntesten typisch melancholisch-kölschen Stimmungsliedern werden:

Nachlass und Andenken

Am 16. Februar 1939 (Weiberfastnacht) wurde der Willi-Ostermann-Brunnen in der Kölner Altstadt festlich eingeweiht. Der Bildhauer Willy Klein hatte für 38.000 Reichsmark aus einem 14 Kubikmeter großen, aus Bayern angelieferten Muschelkalkblock jene 15 Figuren gemeißelt, die Willi Ostermann in seinen Liedern besungen hatte. Nach 13 Jahren war Ostermann immer noch populär, denn 1949 setzte die Witwe 45.000 Exemplare seiner Kölner Lieder ab.

Der textliche und musikalische Nachlass Ostermanns wurde in seinem eigenen Verlag verwaltet, den nach seinem Tod zunächst seine Frau Käte fortführte. Später übernahmen ihn die Musikverlage Hans Gerig KG. Die Willi Ostermann Gesellschaft Köln 1967 e. V. pflegt das Andenken des Künstlers. 1949 wurde in Königswinter im Nachtigallental des Siebengebirges ein Denkmal für Willi Ostermann errichtet.

Am Kölner Ratsturm wurde ihm eine Figur gewidmet.

Willi-Ostermann-Medaille

Zu Ehren von Willi Ostermann wurde 1967 die Willi-Ostermann-Medaille als höchste Auszeichnung des Kölner Karnevals gestiftet. Sie wird seitdem in unregelmäßigen Abständen für besondere Verdienste um das Kölner Liedgut verliehen und üblicherweise bei der Prinzenproklamation überreicht.

Einige der Preisträger:

Werke

Liste der Ostermann-Titel:

Filmmusik

  • Das Rheinlandmädel, 1930, Regie: Johannes Meyer, darin Willi Ostermann auch als Darsteller (Der Schlagerdichter)
  • Einmal möcht’ ich keine Sorgen haben, 1932, Regie: Max Nosseck
  • Der Traum vom Rhein, 1933, Regie: Herbert Selpin, darin Willi Ostermann auch als Darsteller (Der Chef der vier rheinischen Sänger)

Literatur

  • Thomas Liessem: Willi Ostermann. Leben und Wirken des rheinischen Volkslieddichters. Josef Höfer, Köln 1936. 2., veränderte Auflage 1951. Neuausgabe (um Noten erweitert) als: Willi Ostermann – Ein Leben für den Frohgesang am Rhein. Willi Ostermann Verlag, Köln 1958, ISBN 3-87252-232-9.
  • Wilhelm Staffel: Willi Ostermann. Greven Verlag Köln, 1976. ISBN 3-7743-0137-9.
  • Hans W. Krupp: Willi Ostermann. Mundartdichter und Liedersänger. Stadt Köln [1986]. Neuausgabe als: Willi Ostermann. 'En Kölle am Rhing …'. Eine Biographie von Hans W. Krupp, neu herausgegeben von Anne Krupp. Wienand Verlag, Köln 1995, ISBN 3-87909-432-2.
  • Sabine Giesbrecht, Hendrikje Enders: Grüße aus dem Rheinland - »Ich mööch zo Foß noh Kölle gon«. Lieder von Willi Ostermann auf historischen Bildpostkarten. In: Arne Bense, Martin Gieseking, Bernhard Müßgens (Hrsg.): Musik im Spektrum technologischer Entwicklungen und neuer Medien: Festschrift für Bernd Enders. EpOs-Music, Osnabrück 2015, ISBN 978-3-940255-60-0, S. 471–488. 

Weblinks

  • Literatur von und über Willi Ostermann im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
  • Webseite mit ergänzenden Informationen zu Willi Ostermann
  • Liste aller Ostermann-Titel und -Texte
  • Artikel zur Einweihung des Ostermann-Brunnen im Jahre 1939
  • Website der Willi Ostermann Gesellschaft Köln 1967 e. V.

Einzelnachweise

Verknüpfte Objekte


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