Ihr mögt den Rhein, den stolzen, preisen, der in dem
Schoß der Reben liegt; wo in den Bergen ruht das Eisen,
da hat die Mutter mich gewiegt. Hoch auf dem Fels die
Tannen stehn, im grünen Tal die Herden gehn, als Wächter
an des Hofes Saumt reckt sich empor der Eichenbaum.
Da ist's , wo meine Wiege stand! O grüss dich Gott,
Westfalenland!
Wir haben meine süssen Reden und schöner Worte
Überfluss und haben nicht so bald für jeden den Bruder-
gruss und Bruderkuss. Wenn du uns willst willkommen
sein, so auf aufs Herz, nicht auf den Schein, und sieh
uns grad hinein ins Aug! Gradaus, das ist Westfalen-
brauch! Es fragen nichts nach Spiel und Tand die Männer
in Westfalenland!
Und unsre Frauen, unsre Mädchen, mit Augen, blau
wie Himmelsgrund, sie spinnen nicht die Liebesfädchen
zum Scherz nur für die müßge Stund! Ein frommer Engel
Tag und Nacht, hält tief in ihrer Seele Wacht, und treu
in Wonne, treu im Schmerz bleibt bis zum Tod ein liebend
Herz! Glückselig, wessen Arm umspannt ein Liebchen
aus Westfalenland.
Behüt dich Gott, du rote Erde, du Land von Wittekind
und Teut! Bis ich zu Staub und Asche werde, mein Herz
sich seiner Heimat freut. Du Land Westfalen, Land der
Mark, wie deine Eichenstämme stark, dich segnet noch
der blasse Mund im Sterben, der letzten Stund! Du
Land, vom Rhein bis Westerstrand, o grüß dich Gott,
Westfalenland!
Emil Rittershaus.
urn:nbn:de:gbv:700-2-0002176-8
http://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:gbv:700-2-0002176-8
Alle hier gezeigten Bilder dienen
ausschließlich der pädagogischen und wissenschaftlichen
Nutzung gem. § 86 StGB. Sie stellen
keine Meinungsäußerung der Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter des Archivs dar.
Sollten die Bilder trotz sorgfältiger
Recherche Rechte Dritter verletzen,
bitten wir um einen Hinweis:
E-Mail: bildpost@uos.de