1. Ich kam von fern gezogen zum Rhein, zum Rhein
Beim Wirt zum Rolandsbogen, da kehr ich ein.
Ich trank mit seiner Base auf du und du.
Der Mond mit roter Nase sah zu, sah zu.
2. Der alte Sünder zeigte auf voll, auf voll
Mein junges Herz es geigte in Dur und Moll
Ich sah zwei Ringellöckchen, bommbomm, bommbomm
Die läuteten wie Glöckchen kommkomm, kommkomm!
3. Und Augen heis wie Köhlchen von Erz, von Erz
Es hüpfte in dem Bölchen mein Herz, mein Herz.
Die Welt, sie ridewanzte jupphei, jupphei.
Der Rolandsbogen tanzte duldei, duldei.
4. Die Maid zu meiner Linken goss ein, goss ein;
Mir war's als tät sie winken: Bin dein, bin dein!
Das war ein selig Kosen zu zwein, zu zwein.
Es schwammen rote Rosen im Wein, im Wein.
5. Sie küsste mich und lachte, ich trank und trank,
Ein Miederstänglein krachte, ich sank und sank.
Und als die Mondsilhouette verschwand, verschwand,
Da lag die Maid im Bette und ich im Sand.
6. Drum kommst du, Knab gezogen zum Rhein, zum Rhein,
Hüt' dich vorm Rolandsbogen und seinem Wein!
Es lockt in jedem Glase bommbomm, bommbomm,
Das Glöckenspiel der Base: kommkomm, kommkomm!
Aus dem Rheinroman "Die Herrgottsschenke" von Jörg Ritzel | Verlag Ernst Oldenburg, Leipzig. | Als Liedfantasie von Paul Mania mit überlegter Textstrophe, | erschienen im Verlag P. J. Tonger Köln. a/Rh. Preis 1.50
urn:nbn:de:gbv:700-2-0002317-3
http://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:gbv:700-2-0002317-3
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