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Wo immer sie kämpften - von der flandrischen Küste, von den Höhen bei | Garonne bis hinunter zu den Abhängen der Vogesen, vom sumpfigen Wälder- | gewirr Russisch-Polens bis zu den vereisten Pässen der Karpathen, - immer haben Sachsens Söhne neuen Lorbeer um ihr weißgrünes Banner geschlungen. | Die Geschütze eines sächsischen Fußartillerie-Regiments donnerten mit vor | Warschau und Nowo-Georgiewsk, wo auch sächsische Landwehrbataillone helden- | haft fochten. Ein sächsisches Mörserbataillon bewährte sich bei den Kämpfen um | eine andere russische Festung in hervorragender Weise - und von den Sachsen, | die auf den Wogen des Ozeans ihren Mann stellen, sei nur ein Name genannt: | Kapitänleutnant v. Mücke, der Held von "Emden" und "Ayesha".
Von den vielfachen, ruhmvollen Kämpfen nur einige Episoden: | ("Chemnitzer Tagebl."): "1 Tage und Nächte lang kämpften wir, vom Grenadier- | Landw.-Reg. 100, im verschneiten Waldgebirge der Vigesen. Es galt einen lang- | gestreckten Höhenrücken zu nehmen. Alles war hoffnungslos durchnäßt. Die Füße | wurden wie Glas in den klitschnassen Strümpfen und Stiefeln. Da blies der | Hornist unser herrliches Signal zum Avancieren und mit Marsch-Marsch und | Hurra ging es die Höhe im Sturm hinauf."
("Chemnitzer Allgem. Zeitung"): "Die vielgenannte Höhe 60 vor Ypern ist seit | Dezember ausschließlich von den Sachsen (Inf.-Reg. 105) besetzt. Franzosen und | Engländer machten vergeblich gewaltige Anstrengungen zur Rückeroberung, bis | am 17. April die ganze Höhe 60 in einer Breite von 120 m in die Luft flog, wohl | die gewaltige Sprengung in diesem Kriege! Die nun folgenden, drei Tage lang | wütenden Kämpfe, Mann gegen Mann, spotten in ihrer Erbitterung jeder Be- | schreibung. Wir besetzten die Sprengtrichter und die erste und zweite Reihe der | feindlichen Gräben. Dadurch wird das Gelände bis nördlich und westlich Ypern | von uns beherrscht."
"Erzgeb. Volksstimme" über die Kämpfe eines sächs. Landsturm-Regimentes, bei | dem viele Söhne des Erzgebirges stehen:
"Nur schrittweise weichend, überschütteten uns die Russen mit Gewehr-, Granat- | und Schrapnellfeuer bis zum Abend. In diesem Feuer gruben wir uns ein. Am | folgenden Morgen stürmten wir ein überaus schwer befestigtes Vorwerk der start- | verschanzten Blonielinie, verjagten den Feind aus seinen Gräben und gelangten, | vorwärtsstürmend, bis unter die Mauern der ersten Fortskette Warschaus unter | rasendem Feuer der Festungsartillerie."
("Chemnitzer Tagebl."): Einnahme der mit einem ganz modernen Fortgürtel | umgebenen, "offenen" Stadt Lille durch die 40. Inf.-Division. Zwei zum | Bürgermeister entsandte Geiseln kamen nicht wieder, somit wurde die Beschießung | befohlen. Um 3 Uhr eine Rollsalve der schweren Artillerie - ein wildes | Hurra erschallt - und gleichzeitig - urplötzlich - das pfeifende französische | Schnellfeuer! Sofort feuern auch unsere Maschinengewehre; überallhin spähend, | entdecken deren Schützen die in den Wallbauten eingenisteten Verteidiger. Fabrik- | türme und Dächer sind ebenfalls besetzt und werden von unserem Strichfeuer | abgekämmt. Unter dem französischen Schnellfeuer erreichen unsere Stürmer die | Tore. Während die Pioniere die Barrikaden beseitigen, drängen sich springend | und kletternd die Infanteristen vorwärts und stürzen, auf der Innenseite ab- | springend, den Häusern zu. Zwei Geschütze, durch die Tore geschoben, feuern | gegen die Häuser und die Straßenzüge. - Ein französischer Stabsoffizier | erscheint, die Übergabe erfolgt und in dunkler Nacht versammeln sich unsere grauen | Jungen auf der Place de la République, um aus innerstem Gefühl zu singen:
"Nun danket alle Gott!"
92. Mit herzlichem Gruß aus Zschopau und auf gefundenes Wiedersehen!
urn:nbn:de:gbv:700-2-0015094-9
http://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:gbv:700-2-0015094-9
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