Steh ich in finstrer Mitternacht
so einsam auf der stillen Wacht,
dann denk ich an mein fernes Lieb,
ob mir's auch treu und hold verblieb.
Als ich zur Fahne fortgemüßt
hat sie so herzlich mich geküßt,
mit Bändern meinen Hut geschmückt
und weinend mich ans Herz gedrückt.
Sie liebt mich treu, sie ist mir gut,
drum bin ich froh und wohlgemut,
mein Herz schlägt warm in kalter Nacht,
wenn ich ans ferne Lieb gedacht.
Jetzt bei der Lampe mildem Schein
gehst du wohl in dein Kämmerlein,
und schickst dein Nachtgebet zum Herrn
auch für den Liebsten in der Fern.
Doch wenn du traurig bist und weinst,
mich von Gefahr umringet meinst,
sei still, ich bin in Gottes Hut,
er liebt ein treu' Soldatenblut.
Die Glocke schlägt, bald naht die Rund'
und lößt mich ab zu dieser Stund'.
Schlaf wohl im stillen Kämmerlein
und denk in deinen Träumen mein!
urn:nbn:de:gbv:700-2-0016395-3
http://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:gbv:700-2-0016395-3
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