Urkunde. | Das erste Kaffeehaus im Abendlande wurde | in Wien im Jahre 1700 im kleinen Bischofhof | Nr. 845 (heute Domgasse Nr. 6) eröffnet. | Franz Georg Kolschitzky lebte als biederer Bürger und Kaufmann in Wien, II. Bez., Leopold- | stadt. Als die Türken Wien einschlossen, wurde | er Lautnant. Als Türke verkleidet und der Sprache | mächtig, brachte er zweimal die Botschaft vom | Entsatzheer. Am 14. September 1683 war Wien | befreit. Graf Starhemberg belohnte Kolschitzky | aus der Beute vom Türkenlager. Die vielen Säcke | mit den grünen Körnern waren die erste Kaffee- | säcke, die nach Wien kamen. Somit wurde Kol- | schitzky der erste Kaffeesieder. Zuerst wurde der | Kaffee auf türkische Art (ohne Zucker) serviert; | im Laufe der Jahre mit Zucker und endlich mit | Milch. Später war das Lokal am Stephansfreithof | bei der blauen Flasche Nr. 624, heute noch das | alte Equitablepalais, I. Bez. Hier erschien ganz | Wien, vom Bürger bis zum Adel. Graf Starhem- | berg und auch Prinz Eugen kam manchmal herein, | um sich von Kolschitzky, der in seiner halb türkischen, | halb polnischen Tracht die Honneurs machte, ein | Täßchen Kaffee kredenzen zu lassen. | Die Tasse Kaffee kostete einen Kreuzer; das | waren goldene Zeiten! | A. Grobe | L. B. | L. S.
urn:nbn:de:gbv:700-2-0028645-9
http://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:gbv:700-2-0028645-9
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