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Franz Emanuel August Geibel (* 17. Oktober 1815 in Lübeck; † 6. April 1884 ebenda) war ein deutscher Lyriker. Er war ein literarisch hoch geschätzter und außergewöhnlich populärer Autor, dessen kunstvolles Liederwerk Komponisten wie Robert Schumann, Hugo Wolf, Felix Mendelssohn Bartholdy und Johannes Brahms inspirierte. Seine Wertschätzung ließ im 20. Jahrhundert (ab etwa 1915) stark nach. Weithin bekannt geblieben sind sein Wanderlied Der Mai ist gekommen und die Schlussverse des Gedichts Deutschlands Beruf. 1861, Und es mag am deutschen Wesen / einmal noch die Welt genesen, die u. a. Kaiser Wilhelm II. zum politischen Schlagwort umformte (Am deutschen Wesen mag die Welt genesen).
Franz Emanuel Geibel wurde als siebtes von acht Kindern in der Fischstraße 25 in Lübeck geboren. Der Sohn des Erweckungspredigers der reformierten Gemeinde Johannes Geibel und der Kaufmannstochter Elisabeth Louise Ganslandt (1778–1841) besuchte das Katharineum zu Lübeck, das er als Klassenbester verließ. Noch als Schüler veröffentlichte er unter dem Pseudonym „L. Horst“ sein erstes Gedicht in dem von Adelbert von Chamisso und Gustav Schwab herausgegebenen Deutschen Musenalmanach für das Jahr 1834. Ab April 1835 studierte Geibel in Bonn auf Wunsch des Vaters Theologie bei Friedrich Bleek, Philosophie bei Christian August Brandis und Klassische Philologie bei Rudolf Heinrich Klausen und Friedrich Gottlieb Welcker. Hier schloss er sich der Burschenschaft Ruländer Bonn an. Ohne Einfluss blieb die Begegnung in Bonn mit Karl Marx und Karl Grün. Mit Moriz Carrière u. a. bildeten sie ein ‚Dichterkränzchen‘.
Im Frühjahr 1836 wechselte er nach Berlin, wo er gleich anfangs mit Adelbert von Chamisso, Bettina von Arnim und Franz Kugler in freundschaftliche Verbindung kam und von Julius Eduard Hitzig in die Literarische Gesellschaft eingeführt wurde. Geibels Hochschullehrer waren u. a. August Boeckh, Johann Gustav Droysen, Karl Lachmann, Franz Kugler und Henrik Steffens. Bevor er im April 1838 nach Griechenland abreiste, stellte Geibel in einem lateinisch abgefassten Brief den Antrag, an der Universität Jena zu promovieren. Er wurde dabei von Georg Friedrich Heinrich Rheinwald unterstützt. Geibel bekam den Doktortitel in absentia, ohne eine Dissertation eingereicht zu haben, die er nachzuliefern versprach. In Griechenland erhielt er eine auf drei Jahre befristete Anstellung als Hauslehrer beim russischen Gesandten in Athen, Gawriil Antonowitsch Katakasi; sein Jugendfreund Ernst Curtius war bereits seit 1837 in Athen bei Christian August Brandis als Hauslehrer tätig. Geibel blieb zwei Jahre in Griechenland. In dieser Zeit reifte sein Entschluss, weder als Gelehrter noch als Journalist, sondern ausschließlich als Dichter seinen Lebensunterhalt bestreiten zu wollen.
Nach seiner Rückkehr veröffentlichte er 1840 einen Band mit dem schlichten Titel „Gedichte“. Nach schleppendem Beginn wurde es sein großes Erfolgsbuch. Es erreichte, von der zweiten bis zur 5. Auflage überarbeitet und ergänzt, bis 1915 132 Auflagen und trug ihm die lebenslange Freundschaft mit dem germanistischen Grundlagenforscher Karl Goedeke ein. 1841 und 1842 ordnete Geibel auf Schloss Escheberg bei Zierenberg die Bibliothek spanischer Literatur des Künstlermäzens Karl-Otto von der Malsburg; am 24. Dezember 1842 erhielt er durch die Vermittlung des in Lübeck lebenden Kunsthistorikers Carl Friedrich von Rumohr vom preußischen König Friedrich Wilhelm IV., wie vor ihm schon der Dichter Ferdinand Freiligrath, eine lebenslange Pension. Es folgte ein Jahrzehnt des Reisens. Lübeck blieb sein Rückzugsort. Im Forsthaus Waldhusen im Stadtteil Kücknitz verbrachte Geibel mehrmals seine Sommerfrische und schuf dort 1847 das Gedicht Aus dem Walde. Er war auch aktives Mitglied der politischen Erneuerungsbewegung Jung-Lübeck, die im März 1848 eine Verfassungsreform durchsetzte. Zwischen 1848 und 1849 unterrichtete Geibel am Katharineum anstelle seines väterlichen Freundes Ernst Deecke, der für Lübeck an der Nationalversammlung in Frankfurt teilnahm. 1849 begann die lebenslange enge Verbindung Geibels mit der schlesischen Adelsfamilie Carolath-Beuthen. 1851 verlobte Geibel sich mit der erst 17 Jahre alten Amanda („Ada“) Trummer (* 15. August 1834 in Lübeck), Tochter eines Rechtsanwaltes und einer Schauspielerin. Das Paar heiratete 1852. Die Hochzeit wurde im Lübecker Gartenrestaurant Lachswehr gefeiert, dessen „stillen Garten mit dem schattigen Ulmengang“ Geibel Jahre zuvor in einem Gedicht besungen hatte.
Im Dezember 1851 erhielt Geibel von König Maximilian II. von Bayern eine Einladung zur Übersiedelung nach München bei guter Dotierung ohne Verpflichtungen. Seine Bitte, eine Ehrenprofessur für deutsche Literatur und Poetik an der Universität zu bekommen, wurde großzügig gewährt. Zwischen dem Bürgerkönig und dem Dichter entstand eine starke persönliche Bindung. Geibel saß bei den seit 1854 regelmäßig im Winter in der „Grünen Galerie“ abgehaltenen ‚Abendunterhaltungen‘, ab 1856 Symposien genannt, stets neben dem König. Der Lyriker zog mit seiner Frau nach München und lebte dort bis 1868 in den Wintermonaten. 1853 wurde die Tochter Ada Marie Caroline (1853–1906) geboren, die spätere erste Frau des Lübecker Bürgermeisters Emil Ferdinand Fehling. Zwei Jahre später starb seine Frau Amanda am 21. November 1855 und wurde auf dem Alten Südfriedhof beigesetzt. Nach dem plötzlichen Tode Maximilians II. 1864 wurde Geibel in München zunehmend wegen seiner preußenfreundlichen Gesinnung angefeindet. Als der preußische König Wilhelm I. am 12. September 1868 Lübeck besuchte, begrüßte Geibel den Gast mit einem Gedicht, durch das er bei König Ludwig II. in Ungnade fiel. Geibel verlor seine vom bayerischen Königshaus zugesicherte lebenslange Pension, verließ den von Paul Heyse 1856 ins Leben gerufenen und von ihm selbst stark geprägten Münchner Dichterkreis Die Krokodile und kehrte in seine Geburtsstadt zurück. Paul Heyse verzichtete aus Solidarität ebenfalls auf seinen Ehrensold. Lübeck ernannte Geibel 1869 zum Ehrenbürger und der preußische König Wilhelm ersetzte die bayerische Pension durch einen Ehrensold auf Lebenszeit.
In den Jahren 1873 bis 1875 verbrachte Geibel die Sommer in Schwartau, wo er in der näheren Umgebung wanderte. Er starb nach langer, schwerer Krankheit am 6. April 1884 in Lübeck. Dort hatte er zusammen mit seinem Freund Heinrich Schunck einen „belletristischen Lesezirkel“ geleitet. Trauerfeier und Trauerzug erreichten in der Hansestadt weder vorher noch nachher je wieder vergleichbare Dimensionen. Die Gedächtnisrede hielt sein Schwager Ludwig Trummer, Hauptpastor an St. Petri, am Sarge in St. Marien. Geibels Grabstelle befindet sich auf dem Burgtorfriedhof; die Beisetzung dort leitete sein Neffe, Pastor Heinrich Lindenberg.
Am 18. Oktober 1889 wurde der heutige Koberg, damals Kaufberg, im Stadtzentrum umbenannt in Geibelplatz und darauf ein Denkmal eingeweiht. Knapp die Hälfte der Kosten von ca. 50.000 Reichsmark kamen durch Spenden aus dem gesamten deutschen Sprachraum zusammen: Der Kaiser, Herzöge, Adelige, Bildungsbürger in hohen Funktionen sowie zahlreiche Denkmalkomitees (z. B. in Hamburg, Frankfurt, Zürich, Stuttgart) stifteten stattliche Einzelbeiträge. Den meisten heutigen Lübeckern ist Geibel durch sein scherzhaftes Schülergedicht Zu Lübeck auf der Brücken bekannt. Darin geht es um die Statue des Gottes Merkur auf der Lübecker Puppenbrücke und ihr unbedecktes Hinterteil.
Geibel war ein hochbegabtes Ausnahmetalent, das von seinen Eltern und Lehrern (Friedrich Jacob und Johannes Classen) nach Kräften gefördert wurde, vor allem im Umgang mit griechischer und römischer sowie klassizistischer und romantischer Poesie. Der Begriff Eklektizist war für Geibel eine Ehrenbezeichnung; er sah sich nicht als Erneuerer, sondern als Bewahrer der lyrischen Formensprache von der Antike bis zur Romantik. Aus der Fülle seiner Schülergedichte (unter anderen „König Dichter“) publizierte Adelbert von Chamisso 1833 das Gedicht „Vergessen“ des 18-Jährigen.
Geibels frühe Vorbilder waren Johann Wolfgang von Goethe, Heinrich Heine (Buch der Lieder), Lord Byron und Franz Kuglers „Skizzenbuch“ (1830). Einfachheit der Wortwahl, Idealität des Gehaltes und hohe Musikalität führten dazu, dass er mit etwa 3.600 Kompositionen auf knapp 300 seiner Texte zu den am meisten vertonten deutschen Lyrikern überhaupt zählt. Robert Schumann, Hugo Wolf, Johannes Brahms, Felix Mendelssohn Bartholdy und Karl Grammann schätzten seine Gedichte. Erste Texte und Kompositionen zu frühen Gedichten erschienen ab 1833/34 in Almanachen. 1840 publizierten Geibel und Ernst Curtius Übersetzungen antiker griechischer Autoren („Klassische Studien“). Seit dem Griechenlandaufenthalt von 1838 bis 1840 gewannen antike Autoren sowie klassizistisch orientierte Dichter, insbesondere Graf August von Platen sowie zeitgenössische französische Lyriker wie etwa Sainte Beuve, Alfred de Vigny, Èmile Deschamps und Alfred de Musset vorbildhafte Bedeutung. Die erste eigenständige Publikation Geibels, „Gedichte“ (1840), in den ersten fünf Auflagen von ihm selbst überarbeitet und erweitert, wurde zum lyrischen Erfolgsbuch des 19. Jahrhunderts. Geibel verarbeitet darin seine Liebesbeziehung zu Cäcilie Wattenbach und seinen Aufenthalt in Griechenland. Mit dem schmalen Heft „Zeitstimmen“ (1841, Zwölf Gedichte) erreichte er hohe politische Aufmerksamkeit.
Er unterstützte die deutschen Einheitsbestrebungen unter preußischer monarchistischer Führung, die kleindeutsche Lösung, und agierte gegen revolutionäre Tendenzen in den Werken der Jungdeutschen. Die Gedichte „An Georg Herwegh“ und „An den König von Preußen“ wurden zu starken und stark umstrittenen Zeitstimmen. Geibels zweites großes Gedichtbuch „Juniuslieder“ (1848) erzielte zu Lebzeiten ebenfalls mehr als 50 Auflagen. Es galt als sein lyrisches Hauptwerk. Nach dem Einsetzen einer chronischen Krankheit und dem frühen Tod seiner erst 21-jährigen Ehefrau 1855 ließ seine Schaffenskraft allmählich nach. Immerhin erschienen noch seine politischen Heroldsrufe, die naturreligiösen Spätherbstblätter und das dramatisierte Sprichwort Echtes Gold wird klar im Feuer.
Geibel arbeitete auch als Dramatiker. 1844 publizierte er die Tragödie König Roderich. Teil eines unvollendeten Projekts mit Felix Mendelssohn Bartholdy ist das Opernlibretto Loreley (1847). 1857 vollendete er das Drama Brunhilde. Für sein Antikendrama Sophonisbe erhielt er 1869 den Schillerpreis. Im Dezember 1869 brachte der Intendant des Königlichen Schauspielhauses in Berlin, von Hülsen, das Stück auf die Bühne und erzielte ein stark widersprüchliches Echo. Die Inszenierung im Stuttgarter Hoftheater im Dezember 1882 mit Eleonore Wahlmann-Willführ wurde zu einem großen Erfolg. Geibel war lebenslang mit Erfolg als Übersetzer französischer, spanischer, (alt-)griechischer und lateinischer Lyrik tätig. 1843 erschienen zum ersten Mal Übersetzungen von Volksliedern und Romanzen der Spanier und Portugiesen, 1852 eine zweite Serie gemeinsam mit Paul Heyse, 1860 eine dritte gemeinsam mit Adolf Friedrich von Schack. Bedeutung für sein literaturkritisches Wirken im Münchner Dichterkreis der „Krokodile“ hatten seine Übersetzungen zeitgenössischer klassizistischer französischer Lyrik, die er 1862 gemeinsam mit Heinrich Leuthold veröffentlichte. Wichtig für seine sprachhandwerkliche Entwicklung waren Übersetzungsversuche aus dem Englischen. Von erheblicher literaturdidaktischer aber auch programmatischer Bedeutung war das von Geibel 1862 herausgegebene „Münchner Dichterbuch“. Die zeitgenössische literarische Kritik hob den Fortschritt in den Bereichen Klarheit des Gehaltes und Reinheit der Form gegenüber älteren bayerischen Anthologien der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts hervor. Geibels Gedichtfolge „Erinnerungen aus Griechenland“ in diesem Gedichtbuch erregte die Bewunderung Jacob Burckhardts.
Von den frühesten Veröffentlichungen an zog Geibel starken Zuspruch und harsche Kritik auf sich. Während der Deutsche Musenalmanach ein Gedicht des 17-jährigen Literaturtalentes abdruckte und Karl Mosche eine Serie von Gedichten schon 1836 während der Studienzeit Geibels vertonte, polemisierte der Literaturkritiker Karl Gutzkow 1837 bereits gegen das Schülergedicht „König Dichter“, als handele es sich um den Text eines Etablierten. Theodor Fontane prägte den Ausdruck „Geibelei“, worunter er klangschöne, aber formal stereotype Lyrik verstand, die sich mit beliebigen Inhalten füllen ließ. Theodor Storm beklagte sich noch anlässlich der Verleihung der Ehrenbürgerwürde der Stadt Husum darüber, dass sein Werk zeit seines Lebens hinter das von Geibel zurückgestellt worden sei. Wilhelm Buschs Bildergeschichte Balduin Bählamm, der verhinderte Dichter gilt als spöttischer Kommentar zu Emanuel Geibel und den Kreisen, in denen er sich bewegte.
Schon zu seinen Lebzeiten wurden Spott und Kritik in Verbindung gebracht mit dem Neid auf den Erfolg des Lyrikers. Zu beachten ist auch die hohe Wertschätzung, die Geibel bei Autoritäten der deutschen Literaturwissenschaft zwischen 1860 und 1918 fand. Zu nennen sind dabei Würdigungen u. a. von Karl Goedeke (1844, 1869), Wilhelm Scherer (1884) und Wolfgang Stammler (1918). Stammlers kritische und erläuternde Ausgabe der Werke Geibels von 1915/18 dokumentiert den hohen Stand der Geibelforschung bis 1914. Nach dem Ersten Weltkrieg ebbte die Popularität ab. Zum 100. Geburtstag am 17./18. Oktober 1915 ließ der Lübecker Senat ein Bändchen politischer Lyrik in hoher Auflage drucken. Die Hefte wurden Frontsoldaten zur „geistig-moralischen Stärkung“ anempfohlen. Die Instrumentalisierung von zeitgebundenen Gedichten, die zur Beförderung und Feier der deutschen Einheitsbestrebungen zwischen 1850 und 1871 verfasst waren, und nun zur Beglaubigung eines deutschen Angriffskrieges mit dem Ziel, eine Weltherrschaft zu errichten, umfunktioniert wurden, fiel auf den Autor zurück und beschädigte sein Ansehen nachhaltig. Die französische Kriegspropaganda druckte Flugblätter mit Zeichnungen deutscher Soldaten, die Gasmasken tragen und setzte dazu als Spruchband „Am deutschen Wesen soll dereinst die Welt genesen“. Während Geibels Gedichte in Schulbüchern bis in die Zeit um 1960 noch umfangreich vertreten waren, schlief die Erwähnung zwischen 1960 und 1980 praktisch ein. In der literaturgeschichtlichen Fachwelt wurde Geibel nach 1945 zunehmend kritisch beurteilt. Die Kritik richtete sich gegen seine politischen und ästhetischen Positionierungen sowie gegen einen angeblichen Mangel an Originalität. Seit 1980/90 finden Gedichte in Anthologien wieder Aufnahme und das wissenschaftliche Interesse intensiviert sich.
1929 kaufte der Lübecker Staat den umfangreichen Nachlass Geibels an, dessen literaturgeschichtlich bedeutenden Sammlungsteile, wie die Notizbücher, die Tagebücher (1850–1883), ungedruckte Manuskripte und mehr als 10.000 Briefe an ihn, aus der Lübecker Stadtbibliothek 1942 ausgelagert wurden und heute in russischen Archiven verwahrt werden. Die 2018 erschienene Monografie von Christian Volkmann, Emanuel Geibels Aufstieg zum literarischen Repräsentanten seiner Zeit, reflektiert die Geibelforschung nach 1945, insbesondere auch die erneute intensive Zuwendung zu den Texten, zur Asthetik und zu den politischen Positionen Geibels seit etwa 1980.
Es wurde behauptet, Emanuel Geibel habe als Vorbild für die Gestalt des Dichters Jean Jacques Hoffstede in dem Roman Buddenbrooks von Thomas Mann gedient. Dafür gibt es aber offenbar keine Indizien im Romantext. Thomas’ Bruder Heinrich Mann verewigte Emanuel Geibel in dem Roman Eugénie oder Die Bürgerzeit (1928) in der spöttisch-liebevoll gezeichneten Figur des Dichters Prof. von Heines.
Geibel ist nach Heinrich Heine derjenige deutschsprachige Dichter, dessen Gedichte am häufigsten in Musik gesetzt worden sind. Nach einer 1919 veröffentlichten Studie von Wilhelm Stahl gab es zu diesem Zeitpunkt 3679 Vertonungen von 288 Gedichten Geibels. Geibel selbst erwähnte 1874 30 Kompositionen zu Der Mai ist gekommen und 40 zu Fern im Süd das schöne Spanien. Im Bereich Kunstlied blieben Vertonungen Geibelscher Gedichte ungebrochen hochgeschätzt.