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Friedrich Ernst Fesca


1789 – 1826

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An der Saale hellem Strande (komponierte)
Heute scheid' ich, heute wand'r ich (komponierte)

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Friedrich Ernst Fesca (* 15. Februar 1789 in Magdeburg; † 24. Mai 1826 in Karlsruhe) war ein deutscher Violinist und Komponist klassischer Musik.

Leben

Friedrich Fesca entstammt einer musikliebenden Familie. Sein Vater war der Magdeburger Marktrichter Johann Peter August Fesca, der als Musikliebhaber regen Anteil am Musikleben seiner Stadt nahm. Seine Mutter war die Sängerin Marianne Podleska, Schülerin von Johann Adam Hiller.

Am 6. Oktober 1805 – im Alter von 11 Jahren – debütierte Fesca als Violinvirtuose in seiner Heimatstadt mit einem (verlorengegangenen) eigenen Violinkonzert in e-moll und trat in der Folge in dortigen Konzerten der Freimaurerloge auf; etwa gleichzeitig erhielt er ersten Theorieunterricht bei Johann Friedrich Zachariae, später bei Friedrich Adolph Pitterlin (beides bestimmende Figuren im Magdeburger Musikleben). Offenbar begann Fesca in dieser Zeit mit der Komposition von Streichquartetten; denn als Louis Spohr auf einer seiner Konzertreisen im Jahr 1804 Magdeburg besuchte und eine Einladung zu einer „Musikpartie bei Herrn Kammersekretär Fesca“ Folge leistete, lobte er ein Quartett von Fesca junior: Es „ist sehr gut gearbeitet und zeugt von großem Talent“.

In Leipzig studierte Fesca ab 1805 u. a. beim Thomaskantor August Eberhard Müller, der ihn später als Geiger an das Gewandhausorchester vermittelte. Hier trat er, gemeinsam mit dem Cellisten Justus Johann Friedrich Dotzauer, in damals noch seltenen öffentlichen Streichquartettrezitaten auf. Nach einer kurzen Anstellung als Hofmusiker des Großherzogs Peter Friedrich Ludwig von Oldenburg war Fesca von 1808 bis zum Ende des Königreichs Westphalen 1813 Sologeiger der Kasseler Hofkapelle. 1810/11 machten sich erste Anzeichen einer Lungenerkrankung bemerkbar; diese Erkrankung hinderte ihn fast zwei Jahre lang an öffentlichen Auftritten. In dieser Zeit entstanden unter anderem seine Sinfonien 1 und 2. 1814 wechselte er als Violinist an die großherzoglich-badische Kapelle nach Karlsruhe, deren Konzertmeister er im darauffolgenden Jahr wurde. Wegen seines Lungenleidens musste er sein Violinspiel stark einschränken und 1821 ganz aufgeben. Er widmete sich dann wieder verstärkt seiner kompositorischen Tätigkeit, bis er 1826 nach langer Leidenszeit starb. Zu seinen letzten Kompositionen gehören zwei Ouvertüren (op. 41 und 43), die er 1825 komponierte.

Fesca heiratete im Mai 1812 in Kassel Charlotte Dingelstedt; Tochter des Hornisten Johann Heinrich Dingelstedt; die beiden hatten vier Kinder, allesamt Söhne. Ihr zweitältester Sohn Alexander Ernst Fesca (1820–1849) wurde Komponist und starb ebenfalls früh an einem Lungenleiden.

Nach Fescas Tod verfasste Friedrich Rochlitz einen Nachruf, der die Grundlage der Fesca-Biographik bildet.

Rezeption

Fesca wurde von seinen Zeitgenossen – darunter Carl Maria von Weber – in erster Linie als Komponist von Streichquartetten geschätzt. Kein anderer Quartettkomponist seiner Zeit wurde in der tonangebenden Allgemeinen musikalischen Zeitung so häufig rezensiert wie er. Die Kritiker attestierten Fescas Quartetten eine aufwändige Satztechnik und erfindungsreiche thematisch-motivische Arbeit, reiche Harmonik sowie die Einbeziehung virtuoser Elemente bei gleichzeitiger individueller Prägung. Gemessen wurden Fescas Quartette an denjenigen Haydns und Mozarts - zunehmend auch Beethovens - als klassische Vorbilder und an Louis Spohr, George Onslow sowie Andreas und Bernhard Romberg als ebenbürtige Zeitgenossen.

Neben den Streichquartetten und -quintetten fanden auch Fescas Sinfonien, Opern und geistlichen Kompositionen gute Aufnahme bei den Zeitgenossen. Aufführungen seiner Psalmvertonungen sind bis gegen Mitte des 19. Jahrhunderts nachzuweisen und Friedrich Rochlitz befand: "In Fesca's Quartettmusik spricht sich das ihm Eigenste seines Wesens doch wohl am deutlichsten aus; obgleich, unserm Urtheile nach, die gelungensten seiner geistlichen Compositionen höher stehen.

Wie bei den Streichquartetten galten auch bei den Sinfonien nach 1800 Haydn und Mozart als Maßstäbe eines zunächst noch recht vielfältigen Repertoires. Dass mit Spohr, E.T.A. Hoffmann, Andreas Romberg und Fesca gleich eine ganze Reihe ambitionierter Komponisten sich Mozarts Sinfonie in Es-Dur, KV 543 zum Modell wählten, schien den Zeitgenossen naheliegend, sofern von einer "Copie hier nicht im geringsten die Rede [sein kann]: nur wie ein Canova Griechenlands herrliche Reliquien begeisterten, und deren Abspiegelungen in seinem Innern eigengestaltete, selbständige Werke erzeugte, so ziehen des verewigten Sängers [i.e. Mozarts] herrliche Klänge Andere, und auch Hrn. F[esca] an. man empfängt die Richtung der Gefühle und des Geschmacks; man wählt die Form: und die ähnliche und doch so unähnliche Schwester ist da." In dieser Zeit änderten sich der Musikgeschmack des Publikums und die Einstellung der Kritik jedoch grundlegend infolge der zunehmenden Popularisierung der Sinfonien Beethovens. Viele Sinfonien fielen der Vergessenheit anheim, als sich Beethovens Sinfonien

Schuberts Große Sinfonie in C-Dur wurde 1839 bekannt; auch dieses Werk änderte den Publikumsgeschmack stark und nachhaltig; Werke, die zwischen 1813 und 1839 geschrieben worden waren, gerieten großenteils in Vergessenheit.

Auch Fescas früher Tod trug dazu bei, dass seine Werke schnell vergessen wurden.

Ende der 1990er Jahre erschienen erstmals Werke von Fesca auf CD: seine 3 Sinfonien sowie drei Flötenquartette wurden eingespielt und vom Klassiklabel cpo veröffentlicht.

Werke

Ein komplettes thematisch-bibliographisches Werkverzeichnis enthält die Dissertation von Markus Frei-Hauenschild.

Instrumentalmusik

Sinfonien

  • 1. Sinfonie Es-Dur op. 6 (ca. 1810/11; Erstdruck 1817/18)
  • 2. Sinfonie D-Dur op. 10 (ca. 1810; Erstdruck 1817/18)
  • 3. Sinfonie D-Dur op. 13 (1816; Erstdruck 1819)

Sonstige Orchestermusik

  • Andante und Rondo für Horn und Orchester F-Dur op. 39 (1825/26)
  • Ouvertüre D-Dur op. 41 (1825/26)
  • Ouvertüre C-Dur op. posth. 43 (1826)

Streichquartette

  • Es-Dur, fis-Moll, B-Dur op. 1 (vor 1814; Erstdruck 1815)
  • h-Moll, g-Moll, E-Dur op. 2 (vor 1814; Erstdruck 1815)
  • a-Moll, D-Dur, Es-Dur op. 3 (Nr. 2 vor 1814; Erstdruck 1816)
  • c-Moll op. 4 (1815?; Erstdruck 1816)
  • f-Moll, e-Moll op. 7 (1816; Erstdruck 1817)
  • d-Moll op. 12 (1817?; Erstdruck 1818/19)
  • B-Dur op. 14 (1819)
  • D-Dur op. 34 (1824)
  • C-Dur op. 36 (1825)

Streichquintette

  • D-Dur op. 8 (1817)
  • Es-Dur op. 9 (1817)
  • E-Dur op. 15 (1829)
  • B-Dur op. 20 (1821)

Flötenquartette

  • Flötenquartett D-Dur op. 37 (1825)
  • Flötenquartett G-Dur op. 38 (1825)
  • Flötenquartett F-Dur op. 40 (1825/26)
  • Flötenquartett D-Dur op. 42 (1826)

Sonstige Kammermusik

  • Flötenquintett C-Dur op. 22 (1820/21)
  • Potpourri für Horn und Streichquartett F-Dur op. 29 (1823/24)
  • Potpourri für Violine und Streichtrio C-Dur op. 6[a] (1818)
  • Potpourri für Violine und Streichtrio B-Dur op. 11 (1818)
  • Potpourri für Violine und Streichtrio A-Dur op 23 (1821)

Vokalmusik

Opern

  • Cantemire op. 19 (UA 1820 in Karlsruhe; Erstdruck 1822)
  • Omar und Leila op. 28 (UA 1824 in Karlsruhe; Erstdruck 1824)

Geistliche Musik

  • Vater Unser für Solisten (SATB) und Chor (SATB) op. 18 (1820)
  • Der 9. Psalm für Solisten (SATB), Chor (SATB) und Orchester op. 21 (1821)
  • Ein Satz aus dem 13. Psalm für vier Singstimmen (SATB) und Klavier op. 25 (1822/23)
  • Der 103. Psalm für vier Simngstimmen (SSAT), Chor (SATB) und Orchester op. 26 (1823)

Klavierlieder

  • Lied Der Catharr für Singstimmen und Klavier WoO 6 (1823/24)
  • 6 Lieder für Singstimme und Klavier op. 5 (1816/17)
  • 6 Lieder für Singstimme und Klavier op. 17 (1822)
  • 6 Lieder für Singstimme und Klavier op. 24 (1822)
  • 5 Gesänge für ein und zwei Singstimmenund Klavier op. 27 (1822/23)
  • 6 Lieder für Singstimme und Klavier op. 30 (1823/24)
  • 5 Lieder für Singstimme und Klavier op. 32 (1824)

Das Duett Soldatenabschied op. 27 Nr. 1 erlangte Verbreitung als Kontrafaktur An der Saale hellem Strande

Sonstige Vokalmusik

  • Arie Ihr erhabnen Himmelsmächte für Sopran und Orchester, eingelegt in op. 28 (1825)
  • Italienische Szene für Sopran und Orchester op. 33 (1825/26)
  • Gesang An die heilige Caecilia für vier Singstimmen (SATB) WoO 5 (1823)
  • 4 Gesänge für vier Singstimmen (SATB) op. 16 (1819)
  • Scherzhafte Tafellied für vier Männerstimmen (TTBB) op. 31 (1823/24)
  • 6 Tafellieder für vier Männerstimmen (TTBB) op. 35 (1825)

Literatur

  • Markus Frei-Hauenschild: Friedrich Ernst Fesca (1789–1826): Studien zu Biographie und Streichquartettschaffen. Abhandlungen zur Musikgeschichte Band 3. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1998, ISBN 3-525-27902-7. Zugleich Dissertation Universität Göttingen, 1996. (online)
  • Moritz Fürstenau: Fesca, Friedrich. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 6, Duncker & Humblot, Leipzig 1877, S. 722 f.
  • Horst Heussner: Fesca, Friedrich. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 5, Duncker & Humblot, Berlin 1961, ISBN 3-428-00186-9, S. 102 (Digitalisat).
  • Erich Valentin: Artikel Fesca (Familie). In: Friedrich Blume (Hrsg.): Die Musik in Geschichte und Gegenwart. 1. Auflage. Band 4. Bärenreiter, Kassel 1955. Sp. 83–85. (Elektronische Ressource:) Digitale Bibliothek Band 60. Directmedia, Berlin 2001, ISBN 3-89853-160-0.

Weblinks

  • Werke von und über Friedrich Ernst Fesca im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
  • Hartmut Broszinski: Kurzbiographie mit Werkverzeichnis
  • Friedrich Ernst Fesca im Magdeburger Biographischen Lexikon
  • Noten und Audiodateien von Friedrich Ernst Fesca im International Music Score Library Project
  • Eintrag zu Friedrich Ernst Fesca auf MUSICA OBLITA
  • Autographen Friedrich Ernst Fescas in den Digitalen Sammlungen der Badischen Landesbibliothek

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