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Christoph Wilhelm Leonhard Gerhard (* 29. November 1780 in Weimar; † 2. Oktober 1858 in Heidelberg) war ein deutscher Kaufmann, Dramaturg und Lyriker.
Gerhard war der Sohn eines Kaufmanns. Er absolvierte eine vierjährige Lehre zum Handelsgehilfen in Zittau und arbeitete danach in einem Leipziger Handelshaus. 1805 erwarb er das Leipziger Bürgerrecht. Mit einem Kompagnon gründete er eine Schnitt- und Modewarenhandlung.
Von August Mahlmann wurde er 1807 in die Leipziger Freimaurerloge Minerva eingeführt. Mit einer Anzahl Freimaurergesänge begann er seine dichterische Laufbahn. Er gab sein Geschäft auf und widmete sich der Schriftstellerei. Neben Gedichten verfasste er vor allem Bühnenstücke oder richtete vorhandene Dichtungen für die Bühne ein. Zeitweise war er Dramaturg am Leipziger Stadttheater. Er arbeitete auch an Übersetzungen.
1827 kaufte er einen parkartigen Garten in Leipzig, den er im englischen Stil umgestalten ließ und der fortan Gerhards Garten hieß. Im Herrenhaus des Gartens empfing er bedeutende Persönlichkeiten des Geisteslebens des 19. Jahrhunderts, wie Ludwig Tieck, Friedrich Rückert, Heinrich Marschner, Albert Lortzing und Felix Mendelssohn Bartholdy. Er war auch mit Goethe befreundet. Gerhard wurde zu einem Förderer des geistigen Lebens der Stadt. 1853 ließ er in seinem Garten ein Sommertheater errichten.
Neben seiner schriftstellerischen Tätigkeit war er auch an Mineralogie und Botanik interessiert.
Verheiratet war Wilhelm Gerhard mit Caroline Gerhard, geborene Richter (1797–1879).
1832 wurde er zum Herzoglich Sachsen-Meiningenschen Legationsrat ernannt.
Er starb in Heidelberg auf der Rückreise aus der Schweiz.