Die graue Frau geht still und groß durchs Land ...
Und hin zum fernen, bleichen Abendrot
hebt sie bedeutend ihre hag're Hand
und spricht: „Ich scheuche langsam Gram und Not.
Ich helfe dir, du wundes, müdes Herz -
Ich richte auf, was hilflos ist und matt -
und meine Wege weisen zukunftwärts,
wenn auch die Zukunft keine Rosen hat.“
Und weiter geht die ernste graue Frau:
„Du einst so stolzes deutsches Volk, du weinst!
So heb' den Blick empor zum Himmelsblau,
das ist so blau und tief und treu wie einst.
Ist's nicht, als ob ein Segen niederrinnt?
Ein Mahnen tönt: Sei treu! Sei stark! Bleib' fest!
Nur seichte, leichte Spreu verweht der Wind!
Verlassen ist nur, wer sich selbst verlässt!
Und wenn ich dich auch harte Pfade führ' -
es spriesst, es grünt, es reift in Feld und Au;-
trag' deine Last - und ich - ich helfe dir - -
ich bin die Arbeit“ - spricht die graue Frau . . .
urn:nbn:de:gbv:700-2-0003770-1
http://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:gbv:700-2-0003770-1
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