Steh' ich in finst'rer Mitternacht
So einsam auf der stillen Wacht,
Da denk' ich an mein fernes Bett;
O, läg ich drin, wie wär das nett!
Hier bin ich ja bei Tag und Nacht
fast immer auf der Lausejagd.
Man kratzt sich Arme, Brust und Bein
Und nachts kann man nicht schlafen ein.
Als ich zum Kriege fortgemußt,
hab ich nichts von der Laus gewußt,
Bis ich nachher so manche Nacht
Durch dieses Vieh vom Schlaf erwacht.
Doch diese Tierchen sind uns gut,
Sie sangen gern Soldatenblut,
Und mancher schneid'ge Offizier
Trägt mit sich rum dies liebe Tier.
Wie glücklich lebt Ihr doch daheim,
Ihr wißt ja nichts von dieser Pein.
Ihr schlafet ruhig jede Nacht,
Wenn wir sind auf der Lausejagd.
Doch ist's für uns ja keine Schand',
Wir kratzen uns für's Vaterland,
Und wenn der Friedensjubel braust,
Zieh' ich mit heim, doch nur "entlaust!"
Nachdruck verboten.
urn:nbn:de:gbv:700-2-0011758-7
http://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:gbv:700-2-0011758-7
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