Beschreibung
In der christlichen Tradition sind Engel von Gott erschaffene, unsterbliche Geist-Wesen, die als Begleiter Gottes (
10_2-047) wie auch Vermittler göttlicher Botschaften auftreten. Auf Konfirmations-Bildern sind sie daher besonders häufig anzutreffen (
10_2-006,
-006m,
-006n,
-030 bis
-037). In der Regel sind sie mit Flügeln, manchmal auch mit einem Heiligenschein ausgestattet, tragen eine Tunika und führen manchmal auch ein Musikinstrument mit sich (
1_2-002,
1_2-010,
1_2-011).
Engel sind immer zugegen, wenn die jenseitige Welt im Diesseits aufscheint. Das geschieht etwa bei kirchlichen Feiertagen wie Ostern (
10_2-015) und Weihnachten (
10_2-022,
-023,
-023m und
-023n,
-025,
-057,
-058). Aber auch das neue Jahr wird gelegentlich von Engeln begrüßt (
10_2-024,
-048,
-061 und
1_1_1-009).
Auf Andachtsbildern und Postkarten sieht man Engel auch in Kindergestalt (
10_2-059,
-060).
Die Vorstellung der Existenz von Schutzengeln ist bereits seit dem 16. Jahrhundert verbreitet. Sie erscheinen bis in das 20. Jahrhundert auf zahlreichen populären Bilddarstellungen (
10_2-004,
-005,
-021,
-043 bis
-045,
-049,
-051 bis
-056).
In der italienischen Frührenaissance entwickelte sich der Typus des übermütigen, kleinen, nackten Engelputtos, der auch ohne Flügel abgebildet wird (
-001 bis
-003,
-009,
-010,
-020).
Aus der römischen Mythologie stammt der Liebesgott Amor (
-011,
-012,
-016 bis
-019).
Er wird als halbwüchsiger, nicht ohne Schalk und Bosheit agierender, geflügelter Knabe abgebildet. Pfeil und Bogen sind seine Kennzeichen. Er versucht, Menschen mit seinem Pfeil zu treffen, die sich daraufhin unsterblich verlieben.
Amoretten sind Darstellungen Amors im Kleinformat.
Als Allegorien in Engelsgestalt erscheinen die menschlichen Tugenden (
10_2-027) wie Glaube (
10_2-026), Liebe (
10_2-039,
-040) und Hoffnung, aber auch Caritas (
10_2-013) und Trost (
10_2-014). Der tröstende Engel begleitet die Menschen auch in körperlicher (
14_10-005 und
3_1-011) und seelischer Not (
10_2-007,
-008,
-044).
(Rainer Gößmann/ Sabine Giesbrecht)
Literatur: Ellen Stubbe: Die Wirklichkeit der Engel in Literatur, Kunst und Religion. Münster 1995 (=Hamburger Theologische Studien 10).