Ich weiß nicht, was soll es bedeuten - Blicke auf die Loreley
An der engsten Stelle des Mittelrheins bei Sankt Goarshausen ragt eine hohe Felswand auf: die Loreley. Sandbänke, Felsen und eine starke Strömung machen bis heute die Durchfahrt schwierig. An dieser Stelle sind früher viele Schiffe gekentert. Eine besondere Faszination übte in der Vergangenheit das Echo an dieser Stelle auf Wanderer und Schiffsreisende aus. Clemens von Brentano erfand zu diesem mythischen und gefährlichen Ort die Ballade von der Lore Lay, einer schönen Zauberin, die - gegen ihren Willen - Männern den Kopf verdrehte und sie ins Verderben führte. 1824 griff Heinrich Heine das Thema in seinem berühmten Lied von der Loreley zu einer Melodie von Friedrich Silcher auf. Bei ihm sitzt die "schönste Jungfrau" jetzt auf dem Felsen und kämmt sich ihr Haar, während unten die Boote der faszinierten Schiffer an den Felsen zerschellen. Heines Gedicht, das mit seinem übersteigerten Pathos eigentlich ironisch gemeint ist, wurde von vielen Lesern wörtlich genommen und schnell sehr populär. Der im 19. Jahrhundert aufblühende Rhein-Tourismus vereinnahmte beide: den Felsen und das Lied. Postkartenproduzenten sprangen auf den Trend auf und druckten entsprechende Motive. Die oft übersteigerte Loreley-Romantik provozierte manche Illustratoren auch zu Karikaturen.
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