Masken
Überraschend häufig finden sich - auch auf unspektakulären Salonbildern - Beethoven-Masken an den Wänden oder über dem Klavier, auf denen der Komponist auf seine potentiellen Verehrer herabschaut. Kenner und Liebhaber der klassischen Musik scheinen es für wichtig zu halten, ihn, bzw. ein Abbild seines Antlitzes, immer in Sichtweite um sich haben. Manchmal ist die Beethoven-Maske allerdings auch nur ein Schmuckelement, eine Art Nippes im kleinbürgerlichen Musikzimmer, häufiger jedoch bedeutet sie mehr. Davon erzählen Postkarten, auf denen sie durch ihre unverhältnismäßige Größe oder ihr alleiniges Auftreten die Bildseite vollkommen dominiert und damit die Funktion einer Ikone einnimmt. Beethoven wird hier mit einer Aura der Spiritualität umgeben, die ihn deutlich gegenüber anderen Künstlern auszeichnet. Sein Bild ist das Symbol für ästhetische Werte, die zum Selbstverständnis bürgerlicher Lebensformen und einem gehobenen gesellschaftlichen Status gehören.
Weitere Abteilungen der Ausstellung
1. Porträts 2. Verehrung 3. Masken 4. Weltflucht 5. Bei der Arbeit 6. Werkbilder
7. Werk und Wirkung 8. Tourismus
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